Spendenaktionen nach Feuer in Düsseldorf-Flingern Fast 60.000 Euro Spenden für Brandopfer gesammelt
Düsseldorf · Die Hilfsbereitschaft nach dem Feuer ist groß. Nachbarn und Bekannte sammeln für Hinterbliebene, Verletzte und die Anwohner, die ihre Wohnungen verloren haben.
Nach dem Brand in Düsseldorf, bei dem drei Menschen starben und 16 Personen verletzt wurden, ist der Wille zu helfen offenbar groß. Mehrere privat organisierte Spendenaktionen laufen, bei denen bereits knapp 60 000 Euro zusammengekommen sind – und es wird stündlich mehr. Was soll mit dem Geld passieren?
Zehn Nachbarn haben unter dem Namen „Initiative Lichtstraßenhilfe“ eine breit gestreute Spendenaktion auf der Plattform „gofundme“ gestartet. Sie wollen die Mittel nach dem „Bedürftigkeitsprinzip“ verteilen, sagt Organisator Martin Gafert. Die Nachbarn wollen sich also ein Bild darüber verschaffen, wer die Hilfe am dringendsten benötigt, wer etwa keine Hausratversicherung hatte, die für Schäden aufkommt, oder wer verletzt wurde und eine Therapie benötigt. Hierzu wollen die Organisatoren mit allen Betroffenen Kontakt aufnehmen und auch Behörden und Hilfsorganisationen um Unterstützung bitten. Fast 11 000 Euro sind für diese Aktion bislang zusammengekommen. Wie genau das Geld verteilt werde, stehe zwar noch nicht fest. Jeder Cent gehe an die Betroffenen, versprechen die Initiatoren.
Mehr als die Hälfte der Spenden soll der Familie des 18-jährigen Ada Abay zugutekommen, der bei dem Feuer ums Leben kam. Der junge Mann hatte offenbar versucht, das Haus zu verlassen, um Hilfe zu holen. Er starb im Treppenhaus an einer Rauchvergiftung. Die Feuerwehr rettete seine Mutter mit einer Drehleiter über den Balkon. Eine Bekannte der Familie hat kurz nach dem Brand eine Spendenaktion gestartet, bei der bereits fast 40 000 Euro zusammengekommen sind. Die Hinterbliebenen stünden nun vor enormen finanziellen Herausforderungen, heißt es in dem Aufruf. Die Wohnungen in dem Haus sind nicht mehr bewohnbar. Um die Ausgaben für eine neue Unterkunft und für die Bestattung des 18-Jährigen zu decken, sollen die Spenden verwendet werden.
Eine weitere Aktion sammelt Spenden für die 27 Jahre alte Erzieherin Aylin Kiziltan. Ihr Arbeitskollege Patrick Postorino hat die Sammlung initiiert, nachdem er von dem Brand gehört hatte. Aylin Kiziltan hat seit ihrer Geburt in dem Haus gelebt, zunächst mit ihren Eltern, danach in einer eigenen Wohnung in der zweiten Etage über dem Kiosk, von dem die Explosion und das anschließende Feuer ausgingen. Die Feuerwehr rettete sie und ihre Eltern mit einer Drehleiter über den Balkon. Möbel, Kleidung und alle persönlichen Dinge sind verbrannt. Zudem habe die Familie quasi ihr Elternhaus verloren. Fast 8000 Euro wurden bereits gespendet, um der nun wohnungslosen Familie zu helfen. So soll sie zumindest die materiellen Verluste ersetzen können, heißt es.
Auch die Stadt Düsseldorf unterstützt die Bewohner, die durch das Feuer ihre Wohnungen verloren haben. Sie stellt für alle, die nicht bei Familienangehörigen oder Freunden unterkommen können oder wollen, Unterkünfte in Hotels oder Appartements bereit.