Spielen mit Abenteuer-Garantie
17 000 Kinder toben pro Jahr am Brüggener Weg. Am Wochenende wurde dort ein großes Sommerfest gefeiert.
Düsseldorf. Das Sommerfest auf dem Abenteuerspielplatz Oberkassel stand unter einem guten Stern: Die Jugendfreizeiteinrichtung hat wieder eine hauptamtliche Leitung. Das Provisorium war für den Verein derart belastend, dass die Vorsitzenden zeitweilig überlegten, ob sie ihr Ehrenamt zurückgeben sollten. Jetzt begrüßte die erste Vorsitzende, Dagmar Behmer-Speier, mit freudestrahlendem Blick: „Dieses Mal haben wir nur Positives zu berichten.“
Das liegt an der Sozialpädagogin Nicole Schauff (41). Die neue Leiterin ist den Kindern und Jugendlichen keine Unbekannte. ie hatte 2003 auf dem Platz neben dem japanischen Tempel angefangen. Dies geschah jedoch auf Rechnung des Vereins, dessen 170 Mitglieder eine hauptamtliche Vereinsangestellte bezahlen.
Die zweite Hauptamtliche wird von der Stadt finanziert. Nicole Schauff hat allerdings nach der Geburt ihrer Tochter vor fünf Jahren nur noch eine halbe Stelle bekleidet. Nun ist sie wieder ganztägig da, aber auf Kosten des Jugendamts. Die frei gewordene Vereinsstelle teilen sich Fabian Siemon und Annika Schon.
Das Gelände am Brüggener Weg ist mit 10 000 Quadratmetern Freifläche riesig groß, weit größer als die Anlagen in Eller oder Mörsenbroich. Der Besuch entwickelt sich bestens. Im Vorjahr kamen 17 000 Kinder zum Spielen, im Schnitt also 65 pro Tag.
Dort werden wochentags Kindergeburtstage gefeiert. Lehrer bringen ihre Schulklassen mit. Es gibt Kooperationen mit dem Comenius-Gymnasium und dem Montessori-Zweig der Pestalozzi-Grundschule.
Die Pestalozzischule kommt mittags, so wollen die Pädagogen die Bewegung der Schüler fördern. Auch Schüler der Bodelschwingh-Schule sind gern gesehene Gäste. Im Übrigen nimmt der ASP Oberkassel an den Düsselferien teil.
Wie gut Ehrenamtliche und Hauptamtliche miteinander arbeiten, wurde beim Fest deutlich. Die erste Vorsitzende hatte einen Haufen Seidenpapier auf einem Tisch liegen und faltete Dekopapierblumen. Vor der Cafeteria war ein Kuchenbuffet aufgebaut — allesamt Spenden der linksrheinischen Bäckereien und der Vereinsmitglieder. Wer einen Trödelstand gemietet hatte, musste zugleich Salate mitbringen.
Neu bestückt ist der Platz mit einer Lianenschaukel, die vor wenigen Tagen geliefert wurde. Bei jeder Feier stehen Rollenbahn, Tarzanschaukel und Kistenturm bereit.
Peter Leyendecker, der inzwischen pensionierte erste Vorsitzende, organisierte die Trödelmeile. 70 Mitstreiter machten mit, darunter auch die Japaner, die über ihren Hilfsverein „Take“ Dinge wie Teekannen und Gefäße günstig verkauften. Ihren ganz großen Auftritt hat die japanische Kolonie jedoch erst am kommenden Samstag beim Hortensienfest der Diakonie an der Hansaallee.