Sprach-Knigge für Amtsleute
Tipps für „geschlechterneutrales Formulieren“.
Düsseldorf. Erst im Frühjahr ließ die Stadt ihre früheren Richtlinien für „geschlechtsneutrales Formulieren“ in Amtsbriefen nach allerhand Kritik einstampfen. Seit kurzem ist das Werk in neuer Version unter dem Titel „Klartext“ wieder verfügbar — und erntet erneut Spott. So gibt es jetzt statt Teilnehmern die früher unbekannten „Teilnehmenden“, damit Männer und Frauen sich gleichermaßen angesprochen fühlen. Wenn kein Kunstwort hilft, soll — so die Empfehlung — einfach die männliche und die weibliche Form nebeneinander verwendet werden.
Die Stadt erläutert, sie orientiere sich an einem ähnlichen Leitfaden der Uni, der übrigens „Studierende“ als Ersatz für „Studenten“ vorsieht. Letztlich setze man eine Vorgabe des Landesgleichstellungsgesetzes um. Die Texte würden so „geschlechtergerechter“. Von „bürgerfreundlicher“ oder einfach „verständlicher“ ist ausdrücklich nicht die Rede.
„Die Schwierigkeit der Texte für die Leserinnen und Leser bleibt gleich. Man gewöhnt sich daran“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Elisabeth Wilfart. Auch sie finde übrigens, dass das Ergebnis manchmal noch sperrig wirkt.