Verkehr Stadt Düsseldorf legt Pläne für neue Park+Ride-Plätze vor
Düsseldorf · Im Verkehrsausschuss werden erste konkrete Standorte vorgestellt – zum Teil in Verbindung mit kostspieligen Shuttle-Diensten mit Großraum-Taxen.
Um mehr Autofahrer zum Umstieg auf den ÖPNV zu animieren will die Stadt bestehende Park+Ride-Plätze ausbauen und neue anlegen. Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke legt dem Verkehrsausschuss am Mittwoch dazu ein umfangreiches Konzept vor. Zunächst wird geprüft, wie stark die bestehenden P+R-Anlagen ausgelastet sind und ob sie für Pendler gut zu erreichen sind. Dann, ob eine Erweiterung sinnvoll und möglich ist und die Leistungsfähigkeit des ÖPNV dort ausreichend ist. Wenn nicht, kommen zusätzliche Shuttledienste in Frage. An der Umsetzung arbeiten verschiedene, auch interkommunale Arbeitsgruppen und -kreise.
Hier die ersten konkret geplanten Standorte:
Ickerswarder-/Münchener Straße: Dieser Park+Ride-Platz in Wersten ist beschlossene Sache, die Arbeiten haben bereits begonnen. Ab März soll er genutzt werden können. Die Kosten liegen bei 465 000 Euro. Das Problem ist die suboptimale ÖPNV-Anbindung. Denn hier fahren nur die Buslinien M3 und SB 57, eine direkte Verbindung zur Heinrich-Heine-Allee existiert nicht. Deshalb soll die Einrichtung eines Shuttle-Dienstes (Kleinbusse oder Großraumtaxen) über die Umweltspur von der Werstener- über Corneliusstraße und Berliner Allee bis zum Opernhaus morgens (6-10 Uhr) und nachmittags (15 bis 19 Uhr) geprüft werden. Ein derartiges Zusatzangebot würde die Rheinbahn allerdings geschätzt 470 000 Euro im Jahr kosten.
Heyestraße/ S-Bahnhof Gerresheim: Die Fläche liegt auf dem künftigen Gelände des Glasmacherviertels und kann – wenn nicht gerade der Cirque du Soleil hier gastiert – bis zu 160 Parkplätze bieten. Neben diversen Buslinien hat man von dort direkten City-Anschluss über die S-Bahn oder die U73. Den Platz jeweils nach dem Zirkus einzurichten würde jedes Jahr rund 60 000 Euro kosten.
Further Straße/ Am Schönenkamp: Ein Parkplatz eines Kleingartenvereins soll zum P+R-Platz ausgebaut werden, Kosten: 760 000 Euro. Allerdings fahren bislang dort nur die Buslinien 730 und 785.
Unterbacher See/ Nordstrand: Die circa 1000 Stellplätze sollen von Pendlern ganzjährig kostenlos als Umsteigeparkplatz zu nutzen sein. von dort können Pendler ihre Fahrt in Fahrgemeinschaften fortsetzen, womit die Gesamtanzahl an Autos auf den Straßen reduziert werden könnte. Es gibt allerdings weder eine Bahn- noch eine Busanbindung.
Messeparkplatz P2: Hier sollen etwa 500 Parkplätze ganzjährig – außer während des Caravan Salons – zur Verfügung stehen. Für die Verbindung zur Innenstadt werden fünf Varianten diskutiert: Die Linie U78 wird in viel dichterem Takt bis zur Haltestelle Sportpark Nord/Europaplatz, die fußläufig vom P2 erreichbar ist, fahren. Die Haltestelle Merkur Spiel-Arena/Messe Nord wäre dann nicht mehr die Endhaltestelle. Eine andere und gerade geprüfte Alternative ist ein Shuttle-Service vom Messeparkplatz P2 ohne Zwischenhalt über die Rotterdamer Straße am Rhein entlang bis zur Heinrich-Heine-Allee und zurück, den sieben- bis acht-sitzigen Kleinbusse/Großraumtaxen im Linienverkehr bedienen sollen. Ein Zwischenstopp könnte an der Haltestelle Klever Straße angeboten werden. Der Shuttle würde zwischen 500 000 und einer Million Euro im Jahr kosten, je nach Zahl der Nutzer. Alternativ könnte neben der Route über die Rotterdamer Straße ein zweiter „Fahrkorridor“ über Niederrhein-, Danziger Straße, Kennedydamm und Kaiserstraße angeboten werden. Mit Kosten von 300 000 bis 490 000 Euro im Jahr preiswerter wäre ein Shuttlebus vom P2 bis zur Station Stockumer Kirchstraße / Messe-Ost (U78, U79 oder gar nur vom Parkplatz bis zur Station Arena-Messe-Nord zur U78. Allerdings soll selbst der noch 280 000 bis 445 000 Euro kosten.
Weitere potenzielle Standorte sind parallel noch in der Prüfung: Froschenteich, Theodorstraße, Garath S-Bahnhof, Hellerhof S-Bahnhof, Felderhof (Grenze zu Ratingen), Ratingen -Hösel, Ratingen Ost, S-Bahn Neuss / Rheinpark Center. Allerdings warnt bei ihnen die Stadt schon vorab vor „besonderen Problemen“, was etwa planungsrechtliche Fragen angeht. Oder nachbarschaftliche, die mit Ratingen und Neuss zu klären sind.