Bibliothek Stadt Düsseldorf will die 24-Stunden-Bücherei

Düsseldorf · OB Geisel plädiert ebenso wie die CDU dafür, die neue Düsseldorfer Zentralbibliothek im „KAP 1“ ab 2021 rund um die Uhr zu öffnen. Was aus dem Bertha-von-Suttner-Platz wird, zeichnet sich nun auch ab.

Noch gut zwei Jahre bleibt die Zentralbibliothek am Bertha-von-Suttner-Platz, dann soll sie endlich zum Konrad-Adenauer-Platz umziehen.

Foto: M.ZANIN

Die Stadt hat gerade beschlossen, die Öffnungszeiten der Zentralbibliothek am Bertha-von-Suttner-Platz moderat um acht Wochenstunden zu verlängern, ab 1. Juli öffnet sie werktags von 10 bis 20 Uhr bislang (11-20 Uhr) samstags von 10 bis 16 statt von 11 bis 14 Uhr Uhr. Doch weil auch das noch längst nicht der Nachfrage vieler Büchereikunden entspricht, denkt Oberbürgermeister Thomas Geisel bereits an viel mehr: An eine rund um die Uhr geöffnete 24-Stunden-Bibliothek: „Eine echte ,Open Library’ wäre sicher eine sinnvolle Sache“, sagte er jetzt im Haupt- und Finanzausschuss, „denn wir stecken bald viel Geld in den Umzug der Bibliothek in größere Räume am Konrad-Adenauer-Platz und das soll kein totes Kapital sein“.

Das findet auch die CDU: „Die zusätzlichen Stunden ab Juli sollten nur ein erster Schritt hin zu einer immer geöffneten Zentralbücherei sein“, sagt Alexander Fils aus dem Fraktionsvorstand. Denn die Stadtbücherei sei ein öffentlicher Schatz, der „intensivst genutzt werden können muss“, sagt Fils.

Geschehen soll das nachts natürlich ohne das beratende Fachpersonal. Anwesend wäre dann, falls eine Video-Überwachung nicht genügt, allenfalls Sicherheitspersonal, dafür wird beriets in Deutschland ein technisches System entwickelt, bei dem Stammkunden mit einem Bibliotheksausweis 24 Stunden am Tag Zutritt erhalten.

An der ein oder anderen Universitätsbibliothek kann man bereits rund um die Uhr lesen und lernen, die der Heine-Universität schließt jedoch noch jeden Tag um Mitternacht.

Am Bertha-von-Suttner-Platz bekommt vor allem die VHS mehr Platz

Tatsächlich dienen die längeren Öffnungszeiten auch als Testphase für eine mögliche „Open Library“ in der künftigen Zentralbibliothek. Allerdings erfolgt der im Mai 2017 beschlossene Umzug der Bücherei in das ehemalige Postgebäude am Konrad-Adenauer-Platz (Kap) 1 nicht mehr 2020, sondern erst im ersten Halbjahr 2021, wie Kulturdezernent Hans-Georg Lohe auf WZ-Anfrage mitteilt. Insgesamt mietet die Stadt 25 000 Quadratmeter in dem wuchtigen Komplex an.

Mittlerweile konkretisieren sich auch die Überlegungen der Stadt zur Nachnutzung der Räume am Bertha-von-Suttner-Platz. Dort sollen nach dem Auszug der Bibliothek weiterhin die Volkshochschule und der Landschaftsverband Rheinland bleiben, außerdem will die Stadt auch die VHS-Standorte an der Franklin- und der Kasernenstraße dort zusammenführen, teilt das Kulturdezernat mit. Und schließlich soll auch „English Library“ aus der Kasernenstraße dorthin verlagert und Teile der Stadtverwaltung angesiedelt werden. Derzeit werde der Raumbedarf der zukünftigen Nutzer eruiert, der dann als  Grundlage der weiteren Planung und Kostenermittlung für die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen diene, so Lohe.