Stadt fällt 13 Bäume an der Johanneskirche
Baumschützer und Opposition protestieren.
Düsseldorf. Die Stadt hat am Montag die 13 Pappeln am Martin-Luther-Platz fällen lassen. Noch am Freitag hatte die Bezirksvertretung 1 (Stadtmitte) per Eilantrag versucht, die Maßnahme zu verhindern. Gegen 5.30 Uhr rückten die Arbeiter dann an — und machten die geplante Protestaktion von Baumschützern hinfällig.
Die Bäume mussten weichen, weil darunter die Tiefgarage der Schadow-Arkaden um rund 250 Parkplätze erweitert werden soll. Seit dem politischen Beschluss im Vorjahr hatte die Planung Diskussionen ausgelöst, am Montag hagelte es Kritik von Opposition und Umweltschützern.
Einige Baumschützer trafen während der Fällung am umzäunten Gelände ein. Sie wurden von Polizisten auf Abstand gehalten und konnten nur zuschauen, wie die letzten Äste und Stämme fielen.
SPD und Grüne kritisierten, dass die Stadt das Ergebnis eines Gutachtens nicht abgewartet habe. OB-Kandidat Thomas Geisel (SPD) bescheinigte OB Dirk Elbers daraufhin einen „Politikstil nach Gutsherrenart“. Die Kandidatin der Grünen, Miriam Koch, kritisierte die Fällung der Bäume ebenfalls. Am frühen Abend zog sie inmitten einer Protestdemo mit knapp 50 Teilnehmern durch die Innenstadt.
Der Investor betonte dagegen, dass für die gefällten Pappeln nachgepflanzt wird. Für die 13 Bäume am Martin-Luther-Platz kommen zwölf neue. Mit der Stadt ist vertraglich auch vereinbart, dass keine ganz kleinen Bäume dort gepflanzt werden, sondern dass Jungbäume mit einer Höhe zwischen 10 und 15 Meter gesetzt werden müssen.
Im gesamten Plangebiet ist die Baumbilanz positiv: 60 Bäume müssen im Bereich Kö-Bogen, zweiter Bauabschnitt, entfernt werden. 274 werden neu gepflanzt.
Laut Baufirma PM Con sollen die eigentlichen Bauarbeiten im Juni beginnen, die Bäume seien jetzt gefällt worden, weil bald die Nistzeit beginne. Ende September 2015 soll die Garagen-Erweiterung fertig sein.