Düsseldorf Stadt muss nicht für Ela zahlen

Am Zoopark war drei Wochen nach dem Sturm ein Baum auf einen abgestellten Ford gestürzt.

Foto: G. Berger

Düsseldorf. Etliche Autos wurden im vergangenen Jahr durch Pfingststurm Ela zerstört. Noch immer beschäftigen sich die Gerichte mit zahlreichen Schadensersatzforderungen. Eine große Versicherung hat jetzt versucht, von der Stadt Düsseldorf 4424 Euro für einen Totalschaden an einem Ford einzuklagen, weil sie ihre Verkehrssicherungspflicht verletzt habe. Doch das Landgericht wies die Klage ab. Es sei nicht möglich gewesen, jeden Baum im Stadtgebiet zu kontrollieren.

Am 1. Juli vergangenen Jahres, etwa drei Wochen nach Ela, hatte eine Autofahrerin ihren Ford gegen 21 Uhr an der Mathildenstraße am Zoopark abgestellt. Etwa eine Stunde später stürzte ein etwa 25 Jahre alter Ahorn um und fiel auf den Wagen. Ein Gutachter stellte einen Totalschaden fest.

Die Autofahrerin bekam den Schaden von 4424 Euro im Rahmen der Kasko-Versicherung ersetzt. Doch das Unternehmen wollte es nicht darauf beruhen lassen und reichte Klage gegen die Stadt Düsseldorf ein. Das Argument: Drei Wochen nach dem Sturm hätte es möglich sein müssen, dass von Ela in Mitleidenschaft gezogene Bäume besser gesichert werden.

„In der Nacht vor dem 1. Juli hatte es noch einmal einen heftigen Sturm gegeben“, erklärte Elisabeth Stöve, die Pressesprecherin des Landgerichtes. Das Unwetter hatte dem Ahorn offenbar den Rest gegeben. Das Gericht stellte fest, es sei der Stadt nicht zuzumuten gewesen, jeden einzelnen Baum zu kontrollieren. Dazu seien die Schäden durch Ela zu groß gewesen.

Für die Stadt hat das Urteil grundsätzliche Bedeutung. Denn hätte man der Klage stattgegeben, wäre möglicherweise nachträglich noch eine Prozesswelle losgetreten worden.

Ein spektakuläres Ela-Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Dabei geht es um den Tod eines 57-jährigen Computer-Experten, der in seinem Garten an der Kriegerstraße von einer umgestürzten Zeder begraben wurde. Der Mann war zwei Monate später im Krankenhaus gestorben. Die Verhandlungen mit der Versicherung sind inzwischen gescheitert, so dass es wohl zu einem Zivilprozess vor dem Landgericht kommt.