Stadt verzichtet auf längere Öffnungszeiten für Kitas
Die Stadt Düsseldorf setzt Ergebnisse der Elternbefragung zurückhaltend um: Erst 2019 können 26 Einrichtungen etwas länger öffnen.
Düsseldorf. Die Stadt wird die Öffnungs- und Betreuungszeiten in den Kindertagesstätten (Kitas) vorerst nicht erweitern — obwohl nicht wenige Eltern genau dies wünschen. Erst im August 2019 sollen an 26 Einrichtungen (davon 20 von freien Trägern) die Öffnungszeiten um fünf Stunden in der Woche, also im Schnitt um eine Stunde am Tag verlängert werden. Die freien Kita-Träger bekommen dafür eine Kostenerstattung der Stadt von 10 000 Euro im Jahr. Zudem verspricht die Stadt, das Bundesprogramm „Kitaplus“, das in vier Kitas längere Öffnungszeiten ermöglicht, mit eigenen Mitteln fortzusetzen, falls der Bund aussteigt.
Diese und weitere Maßnahmen zur „bedarfsgerechten Ausgestaltung von Betreuungs- und Öffnungszeiten in Kitas“ legt Jugenddezernent Burkhard Hintzsche am Dienstag der Politik im Jugendhilfeausschuss vor. Die Vorlage wiederum basiert auf den Wünschen von Eltern, die 2017 an einer Online-Befragung teilgenommen hatten (mehr als 8000).
Insgesamt ist eine große Mehrheit der Eltern sehr zufrieden mit den Betreuungszeiten (69 Prozent). Von der Erfüllung aller Wünsche indes ist das Jugendamt noch weit entfernt. Zwar werden grundsätzlich die Öffnungszeiten in den jeweiligen Einrichtungen auch mit den Elternvertretungen abgestimmt, dennoch hat die Umfrage gezeigt, dass vor allem bei den Nachmittagszeiten über 17 Uhr hinaus die Nachfrage noch deutlich größer als das Angebot ist. Frühmorgens sieht es besser aus: Immerhin jede vierte Kita in Düsseldorf ist mittlerweile vor 7.30 Uhr geöffnet, Jugendamtsleiter Johannes Horn hat angekündigt, dass es bald jede dritte sein soll.
Während die Nachfrage nach Betreuungszeiten an Wochenenden weiter gering ist, äußerten einige Eltern, dass sie mit verkürzten Freitagsöffnungen aufgrund ihrer eigenen Arbeitszeiten ein Problem hätten. Allerdings wünschen sich durchaus auch Eltern, dass die Betreuungszeiten (etwa an Freitagen) flexibler verkürzt werden können, die Kinder also auch früher abgeholt werden können, was in vielen Kitas keineswegs einfach und unkompliziert machbar ist.
Bei den Wochenkontingenten wären viele Eltern von den ganz kleien Kindern (unter drei Jahren) auch mit 25 oder 35 Stunden zufrieden, die mit Abstand meisten Plätze umfassen aber 45 Stunden in der Woche. Umgekehrt wollen Eltern von Kindern ab drei tendenziell die vollen 45 Stunden. Dem will das Jugendamt mit Anpassungen der Angebote für beide Altersgruppen mehr entgegenkommen. Dazu gehört auch, dass Eltern, die sich in den ersten Jahren mit 25 oder 35 Stunden begnügen, beim Übergang zu „Ü3“ die Stundenzahl problemlos aufstocken können.