Stadtkämmerei: Gebäude wird geräumt
Brandschutzgutachten setzt Stadtspitze unter Druck. Kaffeemaschinen einkassiert.
Düsseldorf. Das wird Stadtdirektor Manfred Abrahams gar nicht gefallen. Da versucht er an allen Ecken und Enden zu sparen und schiebt Investitionen auf — und jetzt wird sein Dienstgebäude selbst zum Millionen-Sandkasten. Grund: Das kantige Nachkriegsgebäude muss relativ schnell geräumt und komplett saniert werden. „Es ist zwar nicht unmittelbar gefährlich, dort zu arbeiten, aber wir müssen jetzt handeln“, bestätigt Oberbürgermeister Dirk Elbers entsprechende Informationen der WZ.
Immobiliendezernent Gregor Bonin arbeitet laut Elbers bereits an einem Umsetzungsplan. Während die rund 200 Mitarbeiter unter anderem der Stadtkasse in andere Gebäude umziehen, wird das Sanierungsvorhaben vorbereitet. „Wir müssen die Elektrik erneuern, aber ich lege auch Wert auf eine energetische Sanierung, die modernem Standard entspricht“, sagt Elbers. Was das bedeutet, ist klar: Neue Dämmung, neue Fenster etc. „Das alles dauert vermutlich ein bis Jahre.“
Das Haus am Marktplatz 6 war zuletzt mehrfach ins Gerede geraten. Erst hatten Mäuse vor allem die Damen der Schöpfung erschreckt, dann sorgte ein kleines Feuer für Aufregung. Dann wurde das Brandschutzgutachten in Auftrag gegeben. Dieses liegt gerade erst vor und hat gleich für Aktionismus gesorgt. Nach WZ-Informationen wurden Kaffeemaschinen und Wasserkocher aus Sicherheitsgründen einkassiert. Nun gibt es noch zwei kleine Teeküchen und einen zur Verfügung gestellten Wasserkocher, wo die Mitarbeiter Schlange stehen. Die Computer sind allerdings weiterhin in Betrieb.
Das Verwaltungsgebäude wurde 1952 bis 1956 unter Leitung von Julius Schulte-Frohlinde errichtet. Es steht unter Denkmalschutz und löste den Düsseldorfer Architektenstreit aus. Damals wurde dem Chef des Stadtplanungsamtes, Friedrich Tamms, vorgeworfen, in Düsseldorf Kollegen aus der Nazi-Zeit zu protegieren.