Stadtwerke-Mitarbeiter nach Sturz in Lebensgefahr
Mann (45) fällt bei Reinigung im Kraftwerk drei Meter tief. CO2 strömt aus einer Löschanlage.
Düsseldorf. Bei einem Unfall im Kraftwerk Flingern an der Behrenstraße ist am Mittwochmorgen ein Arbeiter schwer verletzt worden. Der etwa 45-jährige Stadtwerke-Mitarbeiter war bei Wartungsarbeiten an einem Trafo aus einer Höhe von drei bis vier Metern in die Tiefe gestürzt.
Dabei wurde er schwer am Kopf verletzt und musste mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden.
Aus noch ungeklärter Ursache trat zudem CO2 aus einer Feuerlöschanlage aus. Spekulationen, wonach der Arbeiter die Anlage versehentlich selbst ausgelöst, sich dadurch erschrocken hat und dabei heruntergestürzt ist, wurden bislang offiziell nicht bestätigt.
Ein weiterer Arbeiter (55), der seinen schwer verletzten Kollegen gefunden hatte, erlitt einen Schock und kam ebenfalls in eine Klinik.
Das 45-jährige Unfallopfer schwebt nach Angabe von Stadtwerke-Sprecherin Christina Näckel in Lebensgefahr. „Er befindet sich in einem sehr kritischen Zustand.“ 14 weitere Betroffene, die den Unfall mitbekommen hatten, mussten von einem Seelsorger betreut werden.
Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort. Wie lange die Löschanlage aktiviert war und wie viel Gas daraus entwichen ist, konnte gestern keiner beantworten. „Es ist aber niemand dadurch verletzt worden“, erklärt Feuerwehr-Sprecher Heinz Engels.
Möglich sei, dass die gesamte Anlage entleert worden ist, doch sie sei so konzipiert, „dass die Mitarbeiter eine Chance haben zu flüchten“. Dies geschieht durch akustische und optische Signale.
Das Gas ist nicht giftig und nicht brennbar, verdrängt aber den Sauerstoff aus den Räumen — konzentriert es sich auf diese Weise in geschlossenen Räumen, besteht für dort anwesende Menschen Lebensgefahr. Mit Lüftern wurde das Gemisch daher von der Wehr ins Freie gepustet. Das Amt für Arbeitsschutz ermittelt.