Capitol-Chef leitet Admiralspalast
Maik Klokow übernimmt das Berliner Traditionstheater.
Düsseldorf. Ein Jahr lang lief das Rennen um den Berliner Admiralspalast. Am Ende ging alles sehr schnell, und gestern wurde bekannt, dass Maik Klokow, Geschäftsführer und Produzent der Düsseldorfer Unternehmensgruppe „Mehr! Entertainment“, neuer Betreiber des Traditionstheaters ist. Sachverständige prüfen bereits seit zwei Tagen den Renovierungs- und Umbaubedarf des Hauses, das 1911 als Vergnügungsetablissement mit Thermen und Eislaufarena errichtet und 1922 in ein Varieté im Art-Deco-Stil umgewandelt wurde.
Erste umfangreiche Sanierungsmaßnahmen hatte Klokows Vorgänger Falk Richter realisiert und das Theater im Jahr 2006 mit der „Dreigroschenoper“ von Klaus Maria Brandauer mit Campino in der Hauptrolle eröffnet.
Mit der Übernahme des Admiralspalastes sichert sich Klokow einen Platz in einer, wie er sagt, „interessanten Kulturlandschaft“. Der Entertainment-Manager, der aus Ostdeutschland stammt, dort die Liebe zur Bühne entdeckte und im Westen Karriere machte, sagt: „Berlin ist die Stadt mit der höchsten Theaterdichte. Die Szene dort mit privaten und öffentlich geförderten Häusern ist spannend.“
Nostalgie spielt dabei keine Rolle. Es geht nur ums Geschäft, das der 45-Jährige nun noch einmal vergrößert. Klokows Firmengruppe betreibt mit dem Admiralspalast nun das sechste Theater in Deutschland, neben dem Starligth-Express-Theater, dem Kölner Musical Dome, dem Bremer Musical Theater, dem mobilen Cats-Theaterzelt und dem Düsseldorfer Capitol-Theater.
Der jüngste Coup wird auch Auswirkungen auf Düsseldorf haben, wo sich der Firmensitz von „Mehr! Entertainment“ befindet. „Unsere Zentrale bleibt hier“, versichert Klokow. „Aber wir werden sicher mit einigen Premieren zukünftig von Düsseldorf in die Bundeshauptstadt ziehen.“ Dort soll im Herbst bereits die erste Eigenproduktion auf die Bühne gebracht werden. Die Uraufführung von Hape Kerkelings „Kein pardon — Das Musical“ wird jedoch am 12. November im Capitol-Theater zu sehen sein.