Streit um Arena: Stadt siegt auf ganzer Linie

Esprit bleibt wider Willen Namenssponsor, das Unternehmen will weiter klagen.

Der Name Esprit soll auch weiterhin die Düssseldorfer Arena schmücken - sagt das Landgericht.

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Düsseldorf. Im Büro des Oberbürgermeisters war man am Dienstag hochzufrieden. Denn vor der sechsten Handelskammer des Landgerichtes triumphierte die Stadt im Rechtsstreit gegen Esprit. Die Richter erklärten, dass sie die Klage des Mode-Unternehmens abweisen werden. Der Name Esprit wird weiterhin die Arena schmücken, vermutlich sogar bis 2019. Denn die Stadt hat eine entsprechende Vertragsoption gezogen.

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Im März vorigen Jahres hatte die Firma den Sponsoringvertrag gekündigt, der noch bis 2014 lief. Dabei berief man sich auf Abmachungen, die angeblich vor drei Jahren mit Oberbürgermeister Dirk Elbers rund um den Eurovision Song Contest (ESC) gemacht wurden. Denn während des Wettbewerbes musste nach Vorgabe des NDR das Logo von der Arena verschwinden. Elbers soll Esprit in diesem Zusammenhang zugesagt haben, das Unternehmen noch 2011 aus dem Vertrag heraus zu lassen, wenn man einen Nachfolger gefunden habe.

Doch das hielten die Richter für nicht plausibel. Wäre Esprit wegen des Song Contest abgesprungen, hätte es den Vertrag schon vor drei Jahren kündigen müssen.

Außerdem sei höchst umstritten, was Elbers damals in einem persönlichen Gespräch mit Hans-Joachim Körber, dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden von Esprit, ausgemacht hatte. Es sei aber unglaubwürdig, dass ein Oberbürgermeister über so große Summen entscheide, ohne darüber einen schriftlichen Vertrag zu machen. Außerdem sei er gar nicht berechtigt, solche Entscheidungen für die Multifunktionsarena zu treffen.

Die Stadt hat zudem eine Option im Vertrag mit Esprit gezogen, nach der sich das Sponsoring bis 2019 verlängert, wenn eine Seite das wünscht. Damit wären weitere fünf Jahre jeweils rund 900 000 Euro fällig. Für Esprit-Sprecher Harald Schultz nicht akzeptabel: „Das Vertrauensverhältnis ist zerstört. Wir werden weiter vor das Oberlandesgericht gehen.“