Streit um teuren Wodka: 37-Jähriger nach Karaoke-Abend bewusstlos geschlagen
Ein 37-Jähriger wurde mit Baseball-Schlägern attackiert. Die Angeklagten schweigen.
Es sollte ein netter Abend mit Freunden und dem Bruder werden. Denn in der Bar an der Stralsunder Straße dürfen die Gäste auch selbst zum Mikrofon greifen. Für einen 37-Jährigen nahm der Karaoke-Abend ein böses Ende. Er wurde angeblich von dem Koch, einem Kellner und einem Mittäter so brutal zusammengeschlagen, dass er bewusstlos war und sich den rechten Unterschenkel brach. Drei Männer im Alter von 39 bis 46 Jahren müssen sich dafür seit gestern vor dem Landgericht verantworten.
Harmonisch hatte das Ganze begonnen. „Ich war glücklich. Ich durfte singen“, schilderte der 37-Jährige. Doch dann kam es plötzlich zum Streit. Auslöser war möglicherweise eine Flasche Wodka, die an den Tisch gebracht wurde und 120 Euro kosten sollte. Danach geriet das Opfer mit dem Koch aneinander, der in der Bar offenbar auch die Geschäfte führte.
Zunächst schien sich die Lage zu beruhigen, doch das war trügerisch. „Andere Gäste haben uns gewarnt, dass etwas Schlimmes passieren würde“, berichtete der Zeuge. Obwohl er eigentlich noch einen zweiten Durchgang singen wollte und seine Jacke noch in der Bar war, ging der 37-Jährige mit seinem Bruder zum Auto.
Doch zur Flucht kam es nicht mehr. Die Angeklagten, die angeblich mit Baseballschlägern oder Eisenstangen bewaffnet waren, sollen die beiden Männer auf dem Parkplatz gestoppt haben, bevor sie den Motor starten konnten. Zunächst schlugen sie auf das Fahrzeug ein, dann wurde der 37-Jährige aus dem Auto gezogen und brutal zusammengeschlagen.
Die Täter hörten erst auf, als er bewusstlos war: „Ich habe um mein Leben gekämpft.“ Der Bruch des Unterschenkels wird nie wieder komplett heilen. „Ich wollte eigentlich Polizist werden. Der Traum ist jetzt vorbei“, erklärte der Zeuge.
Die drei Angeklagten machten zum Tathergang gestern keine Angaben. Der Prozess wird fortgesetzt.