Sturmschäden: Bundeswehr hilft aufräumen

Am Donnerstag kamen 300 Soldaten mit vier Panzern und großer Ausrüstung an, um den Grafenberger Wald aufzuräumen.

Foto: David Young

Düsseldorf. Bei den Aufräumarbeiten nach dem Orkan bekommt Düsseldorf nun Hilfe von der Bundeswehr. Ein riesiger Konvoi mit 300 Soldaten, vier Panzern und zahlreichen Einsatzfahrzeugen war am Donnerstag auf dem Weg von Ostwestfalen hierher. Am Abend bezog die Truppe in der Halle an der Siegburger Straße Quartier, wo sie ihre Feldbetten aufbaute. Freitag soll der Einsatz im Grafenberger Wald beginnen.

Foto: David Young

Die Stadt hatte die Hilfe über die Landesregierung erbeten. Am Grafenberger Wald sind die Schäden enorm, mehrere Straßen durch zahlreiche Bäume blockiert. Das Pionierregiment aus Minden ist auf Katastrophenhilfe spezialisiert und war zuletzt im Vorjahr beim Elbhochwasser im Einsatz.

Bundeswehr räumt Straßen und Wege frei
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Das Regiment rückte mit beeindruckender Ausrüstung an: Zu den vier mit Schaufeln und Räumgerät ausgestatteten Dachs-Panzern kamen nach Angaben von Hauptfeldwebel Sven Sturhahn 30 Baumaschinen wie Raupen oder Radlader, sowie rund 40 Kipper. Die Soldaten sind zudem überwiegend in 40 mobilen Kettensägentrupps à 40 Mann im Einsatz.

Sturhahn war mit dem Einsatzleiter Major Michael Thiele schon mittags in Düsseldorf eingetroffen, mehrere Kameraden machten sich sofort auf den Weg nach Grafenberg, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Gemeinsam mit der Feuerwehr sollte dann ein Plan für das Vorgehen erstellt werden. Freitag früh soll mit den Aufräumarbeiten begonnen werden.

Dabei wird der auch der städtische OSD im Einsatz sein. Die Stadt rechnet mit zahlreichen Zuschauern. Die Erfahrungen der vergangenen Tage zeigten, dass viele Schaulustige Anweisungen ignorierten und die Arbeit der Hilfskräfte behinderten.

Für die Bundeswehr kam der Einsatz kurzfristig: „Ein Hochwasser kündigt sich länger an, da haben wir mehr Zeit zur Vorbereitung“, sagte Major Thiele. Ein Transporter für die Panzer stand am Donnerstag nicht zur Verfügung, also rollten sie mit gepolsterten Ketten und maximal 45 km/h über die Autobahn Richtung Landeshauptstadt.

Die Bundeswehr rückt mit Panzern an
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Die Bundeswehr rückt mit Panzern an

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Der Plan der Bundeswehr lautete zunächst, dass der gesamte Konvoi erst in Oberbilk aufschlägt. Die Düsseldorfer Feuerwehr war aber nicht davon begeistert, dass plötzlich Panzer durch die Innenstadt rollen und (ältere) Bürger möglicherweise einen Schreck bekommen. Die Panzer rollten daraufhin gleich Richtung Bergische Kaserne in Knittkuhl.