Sturmtief Andrea wütet über Düsseldorf: Baum kippt auf Witzelstraße
Düsseldorf. Mit Böen von bis zu 110 km/h ist Sturmtief Andrea am Donnerstag vor allem über das süd-östliche Stadtgebiet hinweggefegt. Zwölf Liter Regen pro Quadratmeter gingen allein zwischen sieben und elf Uhr nieder.
„Das war für Düsseldorf der stärkste Sturm seit mindestens einem Jahr“, sagte Stefanie Gärtner vom Deutschen Wetterdienst . Orkanartige Böen seien jedoch ausgeblieben, das Unwetter insgesamt etwas schwächer ausgefallen, als erwartet. Am Nachmittag schwächten sich die Böen etwas ab.
Die Gewitterfront entwurzelte Bäume, löste Dachziegel und riss am NRW-Forum ein 30 Quadratmeter großes Plakat hinunter. Die Feuerwehr musste bis zum Nachmittag zu 22 sturmbedingten Einsätzen ausrücken. Unter anderem zum Flinger Broich: Um 8.26 Uhr stürzte dort eine 25 Meter hohe Tanne auf eine Oberleitung der Deutschen Bahn und fing Feuer. Noch während die Feuerwehr die Sperrung der Strecke beantragte, beförderte eine weitere Böe den brennenden Baum neben die Gleise, wo er von der Feuerwehr gelöscht und anschließend mit der Kettensäge zerkleinert wurde. Der Einsatz dauerte eine Stunde.
An der Witzelstraße stürzte fast zur gleichen Zeit, gegen 8.34 Uhr, eine 20 Meter hohe Robinie auf ein fahrendes und zwei parkende Autos. Der Fahrer des VW Golfs konnte nicht mehr ausweichen, so dass Motorhaube und Dach des Fahrzeugs von der Baumkrone beschädigt wurden. Verletzt wurde niemand. Den Sachschaden an allen drei Autos schätzt die Feuerwehr auf rund 25 000 Euro. Während der Bergungsarbeiten musste die Straße stadteinwärts zunächst für 30 Minuten komplett, für eine weitere Stunde halbseitig gesperrt werden. Lange Staus waren die Folge.
Ebenfalls mit einem umgestürzten Baum hatte die Feuerwehr an der Angerstraße zu kämpfen. Dort war eine knapp 20 Meter hohe Birke auf die Rückseite eines Haues gefallen. Balkone und Dach wurden beschädigt. Mit Hilfe eines Hubsteigers und einer Motorsäge trugen die Einsatzkräfte den Baum in stundenlanger Arbeit von oben ab.
Eine zu große Angriffsfläche für den Wind bot auch ein 30 Quadratmeter großes Plakat am NRW-Forum. Nachdem es sich gelöst hatte, musste die Feuerwehr es von der Hauswand am Joseph-Beuys-Ufer entfernen. Auch die Folgen des starken Regens hielten die Feuerwehr in Atem. An der Fritz-Erler-Straße lief in der Unterführung gegen zehn Uhr das Wasser nicht mehr ab. Etwa 5000 Liter Wasser mussten abgepumpt werden.