Attacke in Düsseldorfs Altstadt Tatverdächtiger stellt sich nach Veröffentlichung eines Fahndungsfotos
Düsseldorf · Nach einem Messerangriff in der Düsseldorfer Altstadt am Rosenmontag hat die Polizei mit einem Bild nach einem Tatverdächtigen gefahndet. Er hat sich inzwischen der Polizei gestellt.
Nachdem am frühen Sonntagabend ein Jugendlicher und zwei junge Männer in der Altstadt durch Messerstiche zum Teil lebensgefährlich verletzt worden sind, hatte die Düsseldorfer Polizei mit Hochdruck nach zwei Tatverdächtigen gefahndet. Inzwischen hat sich ein Tatverdächtiger gestellt.
Der Tatverdächtige ist zwischen 1,60 und 1,70 Meter groß, schlank und wahrscheinlich zwischen 18 und 20 Jahren alt. Er trug eine weiße Baseball-Cap und eine rote Adidas Trainingsjacke. Ein zweiter Tatverdächtiger hatte einen schwarzen Ellesse Windbreaker an.
Alle drei Opfer kamen in Krankenhäuser und mussten operiert werden. Eine Mordkommission wurde eingerichtet. Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat derzeit als versuchten Totschlag.
1. März, 11.53 Uhr
Nach bisherigem Stand der Ermittlungen und nach Zeugenaussagen kam es am frühen Sonntagabend auf dem Burgplatz zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einer Personengruppe und zwei Männern. In dessen Verlauf soll einer der beiden Männer mehrfach auf drei Personen aus der Gruppe eingestochen und diese zum Teil lebensgefährlich verletzt haben. Sein Begleiter soll ebenfalls an der Tat beteiligt gewesen sein. Die Opfer im Alter von 17, 18 und 22 Jahren wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht und operiert, wobei sich der 17-Jährige weiterhin in Lebensgefahr befindet.
Die "MK Schlossturm" ermittelt mit Hochdruck und wendet sich mit Bildern aus der Videobeobachtungskamera der Polizei an die Öffentlichkeit und fragt:Wer kennt den Mann und kann Angaben zu seinen Personalien und / oder Aufenthaltsort machen?https://polizei.nrw/fahndung/75050Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 der Düsseldorfer Polizei unter Telefon 0211-8700 entgegen.
Bei einer weiteren Attacke an Karneval ist ein vierter junger Mann in der Düsseldorfer Altstadt niedergestochen worden. Das 18-jährige Opfer sei am Rosenmontag gegen 21.20 Uhr mit Stichverletzungen in einer der Gassen liegend entdeckt worden, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.
Laut einer Polizeisprecherin hatten zunächst drei junge Männer das spätere Opfer angerempelt. Einer habe dem 18-Jährigen ins Gesicht geschlagen, dann rammte ihm jemand ein Messer in den Bauch. Der 18-Jährige wurde operiert, Lebensgefahr bestand laut Polizei nicht. Der Messerstecher sei 16 bis 20 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß und mit einem dunklen Trainingsanzug bekleidet.
Am Karnevalssonntag waren, nicht weit entfernt, drei junge Männer im Alter von 17, 18 und 22 Jahren von einem noch unbekannten Täter und einem Komplizen niedergestochen worden. Eines der Opfer (17) schwebte am Dienstag weiterhin in Lebensgefahr.
Es gebe Aufnahmen der beiden Verdächtigen aus Überwachungskameras, sagte ein Polizeisprecher. Die Mordkommission bemühe sich derzeit um eine richterliche Genehmigung für eine Öffentlichkeitsfahndung mit den Aufnahmen vom Sonntag.
Der Hauptverdächtige und sein Begleiter waren geflohen. Laut Ermittlerkreisen waren die Verdächtigen nicht verkleidet. Alle drei Opfer wurden notoperiert, auch bei dem 18-Jährigen bestand zunächst Lebensgefahr. Die Attacke hatte sich am Burgplatz ereignet.
Über Karneval hatte die Polizei eine hohe Aggressivität in der Altstadt beklagt. Mit zunehmender Uhrzeit sei das Verhalten immer aggressiver geworden. Am Rosenmontag war es am Rheinufer am Rand der Altstadt zu so dichtem Gedränge gekommen, dass die Stadt zusätzliche Zäune aufstellte - damit niemand ins Wasser fällt.
Die Altstadt war im vergangenen Dezember zur Waffenverbotszone erklärt worden. Das Mitführen von Messern mit mehr als vier Zentimeter langer Klinge ist dort zu bestimmten Zeiten - so auch über die Karnevalstage - verboten.
Am Düsseldorfer Hauptbahnhof war es bereits am Freitagabend zwischen zwei jungen Männern (17, 20) zu einer Auseinandersetzung mit einem Messer gekommen. Der zunächst flüchtige Verdächtige (20) wurde durch die Bundespolizei vorläufig festgenommen.
Ein 17-Jähriger erlitt einen vier Zentimeter tiefen Stich in den Oberschenkel. Der 20-jährige mutmaßliche Messerstecher wurde noch in der Nähe von einer Streife gestellt. Auch er wies eine Stichverletzung am Oberschenkel auf, behauptete aber nicht zu wissen, woher diese stammte.