Theaterleiterin Katharina Jegg: Vom Kreuzfahrtschiff ins Apollo
Die 34-Jährige aus Rosenheim soll das Gesicht des Neuanfangs des Varieté-Theaters sein.
Düsseldorf. Bereits seit einiger Zeit plante Bernhard Paul einen Neuanfang für sein Roncalli’s Apollo Varieté. Der erste Schritt war ein Themenprogramm, das nach Städten benannt war. Dazu sollte sich auch beim Catering, beim Service und vor allem inhaltlich etwas tun. „Es gab eine Phase, da waren das Essen und so einiges andere nicht mehr gut genug. Dann müssen manchmal Köpfe rollen“, sagte der Apollo-Chef.
Namen nannte Paul zwar nicht, aber dass er und sein ehemaliger Theaterleiter Ruud Steenhuisen nicht zwingend die beste Freude waren, ist seit langer Zeit bekannt. Deshalb musste der Niederländer gehen.
„Jetzt gibt es einen Neuanfang. Mit neuem Gesicht“, sagte Paul bei der Vorstellung der neuen Theaterleitung am Dienstag. Die heißt Katharina Jegg (34) und kommt auf Umwegen aus Bayern ins Rheinland. Bei ihr gilt: Nomen est Omen. Auch wenn Jeck und Jegg nur phonetisch gleich sind, übernimmt eine wahre Frohnatur.
Für die Übergangszeit steht ihr Tobias Ahrens helfend zur Seite. Er ist momentan aber noch in anderer Sache unterwegs: ein europaweites Casting für neue Artisten. Paul will nicht nur das Varieté erneuern, sondern die ganze Roncalli-Familie auffrischen.
Ursprünglich kommt Katharina Jegg aus dem bayerischen Rosenheim. Früh zog es sie in die große Stadt. In München studiere sie Tourismusmanagement. Und von dort aus bereiste sie beruflich auf Kreuzfahrtschiffen die Welt. Mehr als drei Jahre war sie Direktorin auf den großen Dampfern. Diese Zeit hat sie vorbereitet für ihre neue Aufgabe, denn im Varieté arbeitet man nicht, wenn man nicht ein wenig jeck ist. „Eigentlich ähneln sich die Aufgaben. Nur, dass ich hier am Ende des Tages trockene Füße habe“, sagt sie.
Am schönsten findet die neue Leiterin des Varietés, dass man bei ihr jeden Tag für ein paar Stunden in eine neue Stadt abtauchen kann — auch ohne Geld für einen Kurzurlaub. Auch Bernhard Paul freut sich auf die Zukunft, er plant einige Umbauten am Gebäude und wünscht sich „ein bisschen mehr Roncalli im Varieté.“