Aufräum-Einsatz der Bundeswehr geht zu Ende
Eine Woche nach dem Pfingstunwetter sind längst noch nicht alle Gefahrenstellen beseitigt. Doch die Situation hat sich deutlich entspannt. Die Bundeswehr kann aus Düsseldorf abziehen.
Düsseldorf (dpa). Tausende Bäume sind aus dem Weg geräumt, wichtige Straßen wieder befahrbar: Der Kettensägen- und Panzereinsatz der Bundeswehr in Düsseldorf geht zu Ende. In der Nacht zum Mittwoch soll er abgeschlossen sein. Auch im Bahnverkehr entspannt sich die Situation nach den Unwetterschäden vom Pfingstmontag. Allerdings gibt es in den Wäldern im zentralen Ruhrgebiet noch Risiken.
Zu 600 Gefahrenstellen seien die Soldaten, die seit Freitag in der Landeshauptstadt im Einsatz waren, ausgerückt, sagte Oberstleutnant Uwe Kort vom Landeskommando NRW am Dienstag. Ein zentraler Einsatzort war die Rennbahnstraße nahe dem Wildpark Grafenberg. Hier war auf einer Länge von zwei Kilometern fast alle zehn Meter ein Baum beschädigt oder umgestürzt.
Auch einen Rheindamm bei Düsseldorf-Kaiserswerth halfen die Soldaten wieder zu befestigen. „Wir haben gerne und hochmotiviert gearbeitet. Die Soldaten haben den Erfolg ihrer Arbeit direkt gesehen“, sagte Kort. Das Ausmaß der Schäden sei extrem gewesen. 240 Soldaten waren in den fünf Tagen beteiligt. Auch die beiden Bergepanzer wurden bis einschließlich Dienstag eingesetzt.
Die Feuerwehr hat in Düsseldorf immer noch täglich 1200 Leute im Einsatz. Das meiste ist aber aufgeräumt. Mehr als 3700 Schadensorte seien bislang gemeldet worden, wovon mehr als 3600 am Dienstag geräumt waren. „Aber es kommen noch jeden Tag neue hinzu. Wir machen weiterhin Erkundungsfahrten“, sagte Feuerwehrsprecher Heinz Engels. Trotz des Fortschritts warnt die Feuerwehr weiterhin davor, ungesicherte Fuß- und Radwege, Parks und Kinderspielplätze zu betreten.
Auch im Bahnverkehr hat sich die Situation weiter normalisiert. So fährt die S1 zwischen Solingen und Dortmund wieder komplett. Auch die Regionalbahnen 33 (Aachen-Heinsberg/Duisburg) und 38 (Düsseldorf-Köln) fahren wieder alle Haltestellen an. „Verspätungen kann es trotzdem noch geben“, sagte ein Bahnsprecher. Auf den Linien S6 und S9 pendeln die Züge weiterhin nur zwischen Düsseldorf und Köln-Nippes beziehungsweise zwischen Bottrop und Haltern.
Der Landesbetrieb Wald und Holz schätzt, dass 80 000 Kubikmeter Holz in NRW durch den Sturm geschädigt worden sind. Vor allem Laubbäume hat es nach Angaben eines Sprechers getroffen. Tief „Ela“ sind jedoch sehr viel weniger Bäume zum Opfer gefallen als Kyrill im Jahr 2007. Damals waren mehr als 15 Millionen Kubikmeter Sturmholz angefallen.
In Düsseldorf warnte ein Sprecher davor, das Holz auf den Straßen einfach mitzunehmen, da es Eigentum der Stadt sei. Auf der Homepage der Stadt Essen hieß es hingegen: „Holz, das auf den Straßen liegt, kann in haushaltsüblichen Mengen mitgenommen werden.“