Theodorstraße: Möbelhaus Schaffrath darf erst mal nicht bauen

Die Politik will am Mittwoch beschließen, dass an der Theodorstraße zunächst einmal nur Höffner seine Pläne umsetzen darf.

Düsseldorf. Verwaltung und Politik wollen die Entwicklung an der Theodorstraße östlich der A52 streng regulieren. Dazu soll am Mittwoch im Planungsausschuss eine zwei Jahre gültige so genannte Veränderungssperre beschlossen werden. Faktisch heißt das: Das Unternehmen Krieger darf seine beiden Möbelhäuser in der Nähe des Van der Valk Hotels bauen, weiter östlich neben dem Dome darf Schaffrath sein Grundstück allerdings nicht entwickeln.

Der Ausschussvorsitzende Alexander Fils (CDU) erklärt den Hintergrund wie folgt: Eigentlich sollte das gesamte Gebiet inklusive Höffner unter die Sperre fallen, das ist aber aus juristischen Gründen nicht möglich, da dort bereits ein vorhabenbezogener Bebauungsplan-Plan in Vorbereitung ist. Die Untersagung jeglichen neuen Baurechts ist nötig, da es aus Nachbarkommunen und von der Regierungspräsidentin Signale gegeben habe, dass auf dem Gebiet nicht mehr als 40 000 Quadratmeter Einzelhandel gewünscht sind. Sonst befürchte man Schaden für die eigenen Einzelhandelszentren. In der Vorlage der Verwaltung für den Ausschuss am Mittwoch heißt es deshalb: „Die Entwicklung des Einzelhandels an der Theodorstraße soll nach sorgfältiger Begutachtung und unter Berücksichtigung der Düsseldorfer Zentrenstruktur und im Hinblick auf die zu berücksichtigenden Belange der Nachbargemeinden erfolgen.“

Deshalb wurden die vier Bauanfragen von Schaffrath für Möbel- und Küchenfachmärkte zurückgestellt. Weiterer Einzelhandel dieser Art stünde laut Vorlage zudem dem vom Rat der Stadt Düsseldorf verabschiedeten Rahmenplan Einzelhandel entgegen. So sieht das auch Markus Raub, Fraktionsvorsitzender der SPD, der deshalb ebenfalls für die Veränderungssperre votiert.

Allerdings fehlt es bislang an rechtlichen Voraussetzungen, großflächigen Einzelhandel auszuschließen. Deshalb soll nun die Veränderungssperre her. Die Verwaltung spricht von einer notwendigen „Steuerung der Gesamtentwicklung von großflächigen Fachmärkten an der Theodorstraße“. Konkret heißt das: Zwei große Möbelmärkte sind zu viel.

Die Entscheidung für Höffner war politisch bereits gefallen. SPD und CDU hatten das Unternehmen Krieger bevorzugt. „Krieger gewinnt Kampf der Möbel-Riesen“ hatte unsere Redaktion im April 2016 getitelt. Krieger hat nun seinen Bauantrag für mittlerweile nur noch zwei statt drei Häuser bei der Stadt abgeben — und zwar für ein Haupthaus Höffner und einen Mitnahmemarkt Sconto. Die zwischenzeitlich entwickelten Pläne für ein Logistikzentrum musste das Unternehmen nach viel Kritik ad acta legen.

Schaffrath äußerte sich am Dienstag auf Anfrage unserer Redaktion nicht zu der Veränderungssperre.