Thomas Geisel legt sein Startprogramm vor
Der neue OB plädiert für ein jüdisches Gymnasium und ein neues Kombibad am Flinger Broich.
Düsseldorf. Fünf Tage vor seinem Amtsantritt als Oberbürgermeister hat Thomas Geisel bei einer Pressekonferenz sein „Startprogramm“ vorgelegt. Große Neuigkeiten oder Überraschungen beinhaltet es nicht, ambitioniert ist die „To-do-Liste“ aber durchaus. Hier die wichtigsten Punkte:
„Der Kernhaushalt bleibt schuldenfrei“, sagt Geisel. Er bringt am 18. September den Etat 2015 im Rat ein, „wahnsinnig große Änderungen gegenüber dem von Kämmerer Abrahams erstellten Entwurf gibt es nicht“, Ausnahme: Schulsanierung. Die etatisierten 30 Millionen Euro werden nur noch für die Sanierung eingesetzt, nicht für anderes wie den Ganztagbetrieb. Schulen Geisel glaubt, dass eine neue Gesamtschule und ein Gymnasium nötig werden: „Ich befürworte ein jüdisches Gymnasium, die Gespräche sind weit gediehen.“
Die Städtische Wohnungsgesellschaft soll 2015 3,5 Millionen Euro für Sanierungen im Bestand kriegen.
Der neue OB hält den Flinger Broich („Allwetterbad“) für einen Top-Standort: „Hier sollten wir ein neues Kombibad bauen.“
„Die Stadtbahn zum Flughafen muss her“, sagt er. Bei der Frage Brücke oder Tunnel plädiert Geisel für die oberirdische Lösung: Es sei fragwürdig, als Stadt wegen ästhetischen Erwägungen zehn oder gar 30 Millionen Euro mehr auszugeben.
Der städtebauliche Fokus müsse vom Zentrum in die Viertel gerichtet werden. Geisel will Nebenzentren stärken — von Lörick über Unterrath bis Garath. Dort will er langfristig die einstige Trabantenstadt zu einem lebendigen und auch für junge Leute wieder attraktiven Quartier aufwerten.
Geisel will mehr Wertschätzung für Ehrenamtler und sofort die Ehrenamtskarte einführen. Im OB-Büro wird Helma Wassenhoven Ehrenamtsbeauftragte.
Und sogar zum Streit um die Heizstrahler in der Außengastronomie sagte er noch was: „Wenn da umweltschonende Geräte eingesetzt werden, spricht nichts dagegen — auch nicht an der Kö.“