Die Enttäuschung ist verständlich

Stolpersteine sind, wie so vieles im Leben, eine Geschmacksfrage. Die Jüdische Gemeinde unserer Stadt steht voll und ganz hinter dem Projekt. Manche Stimme aus dem Zentralrat der Juden findet es hingegen „unerträglich“, wenn auf den Namen der Opfer herumgetrampelt wird.

Foto: Judith Michaelis

In einigen Städten ist die Verlegung solcher Steine verboten — oder nur auf Privatgrundstücken gestattet.

Entscheidet sich eine Angehörige wie Frau Jacoby aber bewusst für diese Art der Würdigung und investiert viel Geld und Zeit in diese, hat sie es nicht verdient, wie am Fließband behandelt zu werden. Die Opfer schon gar nicht. Ein Moment des Erinnerns und Innehaltens mit großer Symbolik darf nicht zur Routine werden. 15 Steine am Tag hin oder her.