Düsseldorf Toulouser Allee ist ständig zugeparkt - Stadt will Halteverbot
Zwei der vier Fahrspuren der Toulouser Allee werden beinahe dauerhaft als Parkplatz missbraucht. Die Stadt will nun Halteverbote einrichten.
Düsseldorf. Zweispurig ist die Toulouser Allee in jede Richtung, aber von einer Fahrspur sieht man seit geraumer Zeit nicht besonders viel. Fast über die gesamte Länge ist die Stadtautobahn, die seit Dezember 2011 den Wehrhahn und Derendorf verbindet, zugeparkt. „Egal ob es Wochenende ist oder unter der Woche, eigentlich ist immer eine Spur komplett dicht“, berichtet die Mitarbeiterin eines Hotels an der Toulouser Allee. „Unsere Gäste freut es, dass sie hier kostenlos parken können. Aber vor allem sind das Handwerker, die auf den Baustellen nebenan arbeiten“, sagt sie.
Und tatsächlich sind viele der Fahrzeuge Kleintransporter, die Baustoffe anliefern oder mit denen Handwerker anfahren. „Wo sollen wir sonst parken?“, fragt ein Malermeister, der gerade aus seinem Wagen steigt. „Hier gibt es sonst keine Parkplätze.“
Nachmittags und abends würden dann aber auch viele Anwohner am Straßenrand parken, berichten Mitarbeiter einer an der Toulouser Allee ansässigen Firma. Abends komme es vor, dass man gar keinen Parkplatz mehr an der Toulouser Allee finde.
Doch was für Anwohner und Handwerker ein Segen sein mag, ist für den ein- oder anderen Autofahrer ein Fluch: „Da kann blitzschnell ein Unfall passieren, vor allem abends. Einmal wäre ich im Dunkeln fast auf die parkenden Autos auf der rechten Spur aufgefahren“, berichtet ein verärgerter Pkw-Fahrer. Er wünscht sich, dass mehr abgeschleppt wird und die Stadt neue Halteverbote ausweist. Ein absolutes Halteverbot existiert derzeit nur im nördlichen Bereich der Toulouser Allee, von Münsterstraße bis Heinrich-Erhardt-Straße. „Dort kontrolliert das Ordnungsamt auch regulär“, sagt Stadtsprecher Michael Buch.
Er bestätigt, dass es an der Toulouser Allee derzeit „eine zeitlich begrenzte Ausnahmesituation gibt“, und zwar „aufgrund der noch starken Bauarbeiten in diesem Bereich“. Gearbeitet wird derzeit noch an Gewerbebauten unmittelbar an der Allee und zwei Gebäuden des Viertels „Le Flair“ entlang der benachbarten Marc-Chagall-Straße. An der Toulouser Allee seien zurzeit noch keine weiteren Verbote angeordnet worden, damit die Handwerker am Straßenrand parken können, so Buch. „Ansonsten hätten die Probleme, einen Parkplatz zu finden.“
Nach und nach sollen aber die Halteverbote in Abstimmung mit der Polizei ausgeweitet werden, sobald sich die Bauarbeiten an der Toulouser Allee, vor allem wohl in Höhe des S-Bahnhofes Düsseldorf-Zoo, dem Ende zuneigen. Das soll laut Christoph Urbanitz, Projektleiter der Kölner Firma Pandion, gegen Ende dieses Jahres der Fall sein. Unmittelbar an der Straße entsteht derzeit ein Büroriegel, abgeschirmt dahinter ein Hochhaus sowie zwei jeweils siebengeschossige Wohngebäude. Es gebe zwei separate Tiefgaragen, so Projektleiter Urbanitz. Für die zukünftigen Anwohner seien rund 165 Stellplätze vorgesehen — und damit fast genau so viele wie am Ende Wohnungen.
Die Firma Interboden, die das Quartier „Le Flair“ gebaut hat, verweist auf WZ-Anfrage auf aktuell rund 950 unterirdische Parkplätze, die den Bewohnern ihrer schon fertiggestellten 750 Wohneinheiten an der Marc-Chagall-Straße zur Verfügung stünden. „Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, werden es wohl rund 1200 Parkplätze sein“, sagt Interbodens Marketingchef Sascha König: „Ich denke, dass sich die Lage an der Toulouser Allee dann zumindest tagsüber etwas entspannen wird.“