Düsseldorf Trivago will 2018 seine neue Zentrale im Hafen beziehen
Das erfolgreiche Hotel-Portal fasst an der Kesselstraße die bisherigen drei Standorte zusammen.
Düsseldorf. Trivago wird von Golzheim in den Hafen umziehen. An der Kesselstraße wird der neue Firmensitz des nach eigenen Angaben weltweit größten Online-Hotelsuche-Portals (Reklamespruch: „Wir wissen alles über Hotels“) alles andere als klein kariert geplant: In einem sechsgeschossigen, tropfenähnlichen Gebäude sollen bis 2018 rund 2100 Mitarbeiter unterkommen können. Der zweite Bauabschnitt soll als Hochhaus mit 13 Stockwerken und Büroraum für weitere 1300 Arbeitsplätze folgen. Das bestätigte jetzt Trivago-Geschäftsführer Peter Vinnemeier auf Anfrage der WZ.
Angesichts der aktuell „nur“ etwa 700 Mitarbeiter (aus 63 Nationen) steckt hinter diesen Plänen eine bemerkenswerte Wachstumserwartung. Die freilich aktuell durch ebenso bemerkenswerte Zahlen gedeckt wird: „Alle zwei Wochen kommen 20 bis 30 neue Mitarbeiter bei uns dazu“, sagt Vinnemeier.
Der Planungsausschuss segnete die Bauvoranfrage für die brachliegende Landzunge am Fuß der Kesselstraße jetzt wohlwollend ab. Trivago ist längst eines der wichtigsten Unternehmen in der Stadt, das man unbedingt hier behalten will. Bislang ist die Belegschaft auf drei Gebäude in Golzheim zwischen Kennedydamm („Sky Office“), Karl-Arnold- und Bennigsen-Platz verteilt. Für die gewünschte Zusammenlegung galt es, ein entsprechend großes Grundstück in attraktiver Lage zu finden. „Etwa zehn Monate haben wir gesucht“, sagt Vinnemeier. Dann wurde man im Hafen fündig.
Investor für den ersten Bauabschnitt soll die österreichische Immofinanz sein (Trivago wird Mieter), die Investitionssumme wird auf 70 Millionen Euro geschätzt. Der Entwurf stammt von den Düsseldorfer Architekten um Jurek Slapa (SOP).
In der zweigeschossigen Tiefgarage mit 570 Parkplätzen sind auch 300 Stellplätze für Fahrräder vorgesehen — sowie Ladestationen für Elektroautos und E-Bikes.
Für die Stadt ist das Ganze eine hochwillkommene Entwicklung, weil das große Areal am Übergang vom Medien- zum Industriehafen schon seit Jahren brach liegt, da immer wieder große Bauvorhaben platzten — zuletzt die Ansiedlung des Rennsport-Zulieferers Capricorn.
Vor ein paar Jahren wurde um die Zukunft der Kesselstraße erbittert gerungen. Die Stadtplaner wollten dort Wohnbebauung etablieren, die Hafenbetriebe wehrten sich, schließlich gab die Stadt nach und wies die Straße nicht mehr als Wohn- sondern als Gewerbegebiet aus.