Düsseldorf Trockenheit: Viele Bäume verlieren ihre Blätter
Die Trockenheit hält laut Wetterdienst vorerst an. Bäume schalten auf „Sparflamme“ um.
Düsseldorf. Eine lange Periode mit nur sehr wenig Niederschlag macht den Bäumen in der Stadt zu schaffen. Viele Blätter sind gelblich oder sogar schon braun und fallen zu Boden. Und was hier nach Herbst aussieht, ist eigentlich eine Folge der Trockenheit.
Nur 70 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge verzeichnete der Deutsche Wetterdienst für Düsseldorf im August. Und auch im September sieht es nicht besser aus. „Bis auf ein wenig Niederschlag am 3. und 4. September war es komplett trocken“, sagt Meteorologe Malte Witt. Und mindestens bis Mitte nächster Woche soll es auch so bleiben. Knapp 30 Grad warm soll es Montag und Dienstag noch einmal werden.
Die Stadt hat reagiert. Sie rückt mit Bewässerungswagen aus, um die Straßenbäume zu versorgen, und ruft die Bürger auf, den Bäumen vor ihrer Haustür einmal pro Woche mehrere Eimer Wasser zu gönnen. „Es ist schon verrückt: Ende Juli, Anfang August sind das übliche Aktionen, aber nicht Anfang September“, sagt Gartenamtssprecherin Silke Wiebrock. Und ergänzt: „Was wir jetzt brauchen, sind ergiebige Landregen — am besten die ganze Nacht über.“ Dann könne sich nämlich dank der kühleren Nächte das Wasser besser an den Blättern und im Boden halten. „Wir müssen uns damit abfinden, dass es Herbst wird, auch wenn es für unser Gefühl viel zu früh ist“, sagt Wiebrock.
Das Problem in diesem Jahr ist, dass die Sturzbäche im Sommer nicht für eine ausreichende Bewässerung gesorgt haben. Denn das meiste Wasser ist oberflächlich abgeflossen, anstatt den Wurzelbereich zu durchtränken. Im schlimmsten Fall sind sogar durch die Staunässe Feinwurzeln abgestorben, die Stamm und Krone mit Wasser versorgen. Auf diesen Mangel reagieren die Bäume, indem sie ihren Organismus auf „Sparflamme“ umstellen: Der Energieumsatz wird reduziert und das Blattgrün (Photosynthese), das für das Leben sorgen soll, wird abgeworfen.
Nicht alle Baumarten sind gleich stark betroffen. „Die Eichen sehen relativ gut aus und auch die Birken, die sonst früh ihre Blätter verlieren“, hat beispielsweise der Baumschutzexperte Mathias Niesar von „Wald und Holz NRW“ festgestellt. Die Buchen hingegen würden ziemlich schlecht aussehen.
Begünstigt durch den erst nassen Sommer und die späte Hitze sind sie stark von Pilzen befallen. Im Köln-Bonner Raum ist das ein großes Problem, in den Düsseldorfer Wäldern allerdings nicht. Hier hat die stellvertretende Gartenamtsleiterin Nicole Haas Entwarnung gegeben. „Noch Freitag war Forstamtsleiter Paul Schmitz vor Ort und hat keine Auffälligkeiten festgestellt“, sagt sie. Schlecht sieht es allerdings für passionierte Pilzsammler aus. „Solange es trocken bleibt, ist die Ernte gering, denn die Pilze sprießen nur bei ausreichend Feuchtigkeit. Aber wenn die Temperaturen warm bleiben, kann sich die Pilzsaison bis in den Winter hineinziehen“, so Wiebrock.