Baumschutz in Düsseldorf Umspannwerk wird nicht versetzt: Wäldchen und Bäume werden gefällt
Düsseldorf · Die Netzgesellschaft hat in Golzheim die Pläne für das Werk vorgestellt.
Gut 20 Bürger sind zu einem Ortstermin gekommen, bei dem die Netzgesellschaft über ein geplantes neues Umspannwerk an der Grünewaldstraße informierte. Die Pläne sorgen für Kritik, da für den Bau ein kleines Wäldchen gerodet werden muss und auch mehrere Bäume, darunter eine Platane mit einem Umfang von 3,20 Metern, gefällt werden sollen. Die Bürger hatten die Hoffnung, vor Ort die Netzgesellschaft von einer Verschiebung des Baukörpers in Richtung Rhein überzeugen zu können. Dadurch würden die Fällungen überflüssig werden. Vor einigen Jahren war man mit solch einem Vorschlag in der unmittelbaren Nachbarschaft erfolgreich gewesen. „Für die Einrichtung der Flüchtlingsunterkunft sollten 14 Bäume gefällt werden. Ich habe dann das gesamte Areal neu vermessen und die Bauten neu angeordnet. Dadurch musste nur einer der 14 Bäume gefällt werden“, sagt Anwohner Ulrich Stammel. Torben Beisch, Geschäftsführer der Netzgesellschaft, erklärte aber vor Ort, dass es diesmal für eine Verschiebung des Baukörpers keinen Spielraum gebe. So wurde die Genehmigung für das Werk nur genau für den vorgestellten Standort erteilt, da damit zahlreiche Vorgaben erfüllt werden können. „Wir haben selber auch geprüft, den Baukörper in Richtung Rhein zu verschieben, aber das war unter anderem nicht möglich, weil wir damit zu nahe an den Nistplatz eines Bussard-Pärchens kämen.“
Die Rodungen sollen am Dienstag, 15. November, starten. Ausgenommen davon wird aber zunächst noch die große Platane. Für diese soll noch eine Prüfung stattfinden, ob sie nicht doch noch erhalten bleiben kann, obwohl sie sehr dicht am geplanten Gebäude steht.
Andrea Vogelgesang hat sich im Namen der Baumschutzgruppe Düsseldorf nun an zahlreiche Mitglieder der Ratsfraktionen gewandt. Sie fordert diese auf, „dafür Sorge zu tragen, dass die vorgesehenen Baumfällungen an der Grünewaldstraße 14 nicht durchgeführt werden und Gespräche zum Gang der Planungen mit den Anwohnern und Anwohnerinnen, der Bezirksvertretung 1 und der Baumschutzgruppe“ aufgenommen bzw. nachgeholt werden. Sie, aber auch mehrere Bürger, kritisieren zudem mangelnde Informationen und eine schlechte Kommunikation. „Es interessiert keinen, was wir von den Planungen halten. Wir werden darüber nur in Kenntnis gesetzt und das zu einem Zeitpunkt, an dem nichts mehr geändert werden kann“, sagt eine Anwohnerin.