Meinung Und nach uns die Sintflut?
Hochwasser macht nicht an der Stadtgrenze halt. Wer die Deiche immer weiter aufstockt, der löst das Problem nicht, er verlagert es schlicht. Die Konsequenz: Das Wasser staut sich immer weiter und irgendwann reicht dann selbst der höchste Deich (dann vermutlich in den Niederlanden) nicht mehr aus.
Wer die Stellungnahme der Ministerin zum Deichbau in Himmelgeist liest, hat ein Motto im Kopf: Nach uns die Sintflut.
Auch wenn die Flächen im Himmelgeister Rheinbogen „nur“ einen Anteil von 2,3 Prozent an allen möglichen Rückverlegungen am Rhein haben, ist das ein kleiner Beitrag. Hier ist es wie so oft: Würden alle endlich damit beginnen, dem Fluss mehr Raum zu geben, summieren sich die kleinen Anteile zu einem großen Nutzen. Naturnahe Flächen am Rhein sind seit jeher auch Naherholungsgebiet. Bestes Beispiel ist die Urdenbacher Kämpe: Sie hat ökologischen Wert und ist auch bei Wanderern und Radfahrern als Ausflugsziel hoch im Kurs. Wäre es nicht schön, mehr solcher Flächen zu haben?