Uni-Klinik: 200000 Euro für ein Leben

Nur in Deutschland findet die todkranke Vera aus der Ukraine Hilfe. Die aber kostet viel Geld.

Düsseldorf. Die Kinderkrebsstation der Uni-Klinik und die Elterninitiative Kinderkrebsklinik suchen wieder dringend nach Spendern.

Diesmal geht es um Hilfe für die 17-jährige Vera aus der Ukraine, der nur durch einen Eingriff in Deutschland geholfen werden kann. Sie hatte den zweiten Rückfall einer akuten lymphatischen Leukämie und ist auf spezielle medizinische Hilfe angewiesen, die es in ihrer Heimat nicht in der notwendigen Form gibt.

Allerdings kostet die Therapie nicht weniger als 200000 Euro. Geld, das die Familie nicht hat und das die ukrainische Krankenversicherung nicht bezahlt. Kommt das Geld jetzt nicht durch Spenden zusammen, ist die Zukunft des Mädchens ungewiss.

Und Vera ist kein Einzelfall in Düsseldorfer Kliniken, auch wenn es nicht allzu häufig vorkommt, dass für die Behandlung eines Kindes aus dem Ausland Spenden gesammelt werden müssen, um die Behandlung zu gewährleisten.

"Die Kinder suchen sich den Zeitpunkt ihrer Erkrankung ja nicht freiwillig aus", sagt Wessalowski. "Im Vergleich zu manch anderem Land ist die deutsche Medizin eben besser."

Vera ist auf eine Knochenmarktransplantation angewiesen, nach der sie sechs Wochen steril gepflegt werden muss. Und genau dieser Umstand macht die Behandlung so teuer: "In dieser Phase wäre die Patientin auf extrem teure Intensivmedizin angewiesen", erklärt Wessalowski die hohen Kosten.

Was aber passiert, wenn der hohe Geldbetrag nicht durch Spenden zusammenkommt? Konkret möchte Wessalowski auf diese Frage nicht eingehen: "Dann müssen wir weitersehen. Aber ich gehe fest davon aus, dass es klappt."

Zum Vergleich: Der Spendenaufruf für Mihailo aus Serbien (die WZ berichtete) brachte rund 50000Euro ein, nur ein Viertel des jetzt erforderlichen Betrags. "Wenn es nicht gelingt, den Großteil der Summe zu sammeln, wird sie wohl unbehandelt zurück in die Ukraine müssen", sagt Gabriele Hänsel von der Elterninitiative. "Fehlt am Ende nur ein überschaubarer Betrag, werden wir als Verein wahrscheinlich einspringen."

Doch obwohl so viel Geld gesammelt werden muss, ist Wessalowski optimistisch: "Ich bin Kinderarzt und denke in erster Linie ans Helfen und nicht ans ’Was wäre, wenn’. Es muss ganz einfach klappen."