Uni-Klinik: Ex-Dekan entlastet Raab
Bernd Nürnberg sagte gestern im Prozess vor dem Landgericht aus. Er war selbst Patient.
Umfangreich hatte Wolfgang Raab, der ehemalige Ärztliche Leiter der Uni-Klinik, im Prozess vor dem Landgericht Stellung genommen und die Untreue-Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurückgewiesen. Gestern bekam er Rückenwind durch eine Aussage von Bernd Nürnberg, der von 2006 bis 2008 Dekan der Medizinischen Fakultät war. Der 58-Jährige bestätigte wesentliche Angaben des Angeklagten.
Der hatte sich unter anderem gegen den Vorwurf gewehrt, dass er die zahnärztliche Ambulanz in einer Art Grauzone geführt habe. „Ich war Patient. Meine Familie auch“, erklärte Nürnberg gestern. Er sei auch von Raab selbst behandelt worden, zumindest zeitweise. Dem Angeklagten wurde unter anderem unterstellt, dass er Patienten nicht selbst behandelt habe. Stattdessen soll er Leistungen abgerechnet haben, die tatsächlich von wissenschaftlichen Leitern geleistet worden sein sollen.
Der Ex-Dekan berichtete auch, dass sich die Uni-Klinik damals in einer schwierigen finanziellen Lage befand. Kaufmännischer und Ärztlicher Direktor waren wegen des Millionen-Lochs im Haushalt entlassen worden. Darum wurde Raab damals sehr kurzfristig zum neuen Chef berufen. Nürnberg habe aber bei den Verhandlungen mitbekommen, dass ihm Nebentätigkeiten gestattet wurden. Der Prozess wird fortgesetzt.