Düsseldorf Uni-Klinik wollte Niere nicht transplantieren - Neue Hoffnung für kranken Syrer

Die Uni-Klinik bereitet nun doch alles für eine Transplantation vor.

Basel Houshan muss drei Mal wöchentlich zur Dialyse. Die Uni-Klinik will jetzt die Möglichkeit einer Transplantation prüfen.

Foto: Basel Houshan

Düsseldorf. Der 22 Jahre alte Basel Houshan ist schwer nierenkrank. Er wird in der Düsseldorfer Uni-Klinik behandelt, muss drei Mal wöchentlich zur Dialyse. Seine Brüder hatten angeboten, ihm eine Niere zu spenden. Wie die WZ berichtete, hatte die Uni-Klinik das bislang abgelehnt und sich auf die Grundsätze der Bundesärztekammer berufen. Am Montag dann die Kehrtwende. Man habe die Sachlage rechtlich geprüft und werde nun alles für eine mögliche Transplantation vorbereiten. „Ich bin überglücklich, dass Basel hoffen darf“, sagt Jürgen Pfister. Er arbeitet ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe der Diakonie und hat den jungen Mann bei seinem Kampf um eine Nierentransplantation unterstützt.

Die Situation ist kompliziert, denn im Hinblick auf Transplantationen gelten für Deutsche andere Bedingungen als für Geflüchtete und für Geflüchtete mit Aufenthaltsstatus andere als für Asylbewerber. Auf dieses Missverhältnis hatte Pfister stets hingewiesen und Briefe an die Uni-Klinik und an die Bundesärztekammer geschrieben, die wiederum auf geltendes Recht verwiesen. Untergegangen ist in dem Wust von Frage- und Antwortbriefen anscheinend die Tatsache, dass Basel Houshan bereits anerkannter Flüchtling ist und zudem über eine Krankenversicherung verfügt.

In dem Schreiben, das die Uni-Klinik am Montag veröffentlichte, heißt es: „Der nun erfolgte Nachweis des Aufenthaltstitels durch Basel H. und der Austausch mit der Bundesärztekammer ermöglichen es dem UKD (Uniklinikum Düsseldorf, d. Red.) nun rechtlich, eine medizinische Prüfung zur Aufnahme auf die Warteliste zur Nierentransplantation mit dem erklärten Ziel einer Lebendnierentransplantation durch einen Bruder von Basel H. einzuleiten.“

Damit hat Basel Houshan jetzt zumindest eine Chance. Jedoch muss zunächst geklärt werden, ob eine Transplantation in seinem Fall medizinisch möglich ist. „Auf Basis dieser Untersuchungen trifft dann die interdisziplinäre Transplantationskonferenz des UKD die medizinisch zu begründende Entscheidung für eine Aufnahme auf die Warteliste zur Nierentransplantation“, schreibt die Klinik weiter.

Dass sein Schützling jetzt noch viel Beschwerliches vor sich hat, weiß Pfister. Aber: „Ich weiß, dass fortan nur noch medizinische Gründe entscheiden, ob es zu einer Transplantation kommt oder nicht. Das war vorher nicht der Fall.“