Im Wettbewerb um Fachkräfte Uni Düsseldorf bietet 20 Kita-Plätze für Kinder von Mitarbeitern

Düsseldorf · Seit August können sie ihre Kinder in der Awo-Kita „Erna Eckstein“ in Bilk betreuen lassen. Bislang sind 20 Plätze für Uni-Beschäftigte vorgesehen.

Die HHU, AWO und Kita Erna Eckstein freuen sich auf die gelungene Zusammenarbeit: Haupabteilungsleiter Markus Schardin, AWO-Kreisgeschäftsführerin Marion Warden, Kanzler der Heinrich-Heine-Universität Dr. Martin Goch, Petra Wackers vom Familienberatungsbüro, Kita-Leiterin Anette Aust, HHU-Gleichstellungsbeauftragte Dr. Anja Vervoorts und Geschäftsführerin der für die Kita zuständigen AWO Familienglobus gGmbH Nuran Breuer (v.l.).

Foto: Schaffmeister, Uwe (USch)/Uwe Shaffmeiser

Im Ringen um begehrte Fachkräfte hat die Heinrich-Heine-Universität (HHU) jetzt einen weiteren Schritt gemacht. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken, ist sie eine Kooperation mit der campusnahen Awo-Kindertagesstätte Erna Eckstein in Bilk eingegangen. Diese stellt seit August 20 Kita-Plätze für die Kinder von Uni-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern bereit. Jetzt wurde offiziell der Kooperationsvertrag über ein „betriebliches Belegplatzrecht“ der HHU unterzeichnet.

Wenn man in der heutigen Zeit keine Betriebs-Kita für die Mitarbeiter anbieten könne, stelle das eine Lücke dar, sagte Uni-Kanzler Martin Goch. Er bezeichnete das neue Angebot vor diesem Hintergrund als einen Wettbewerbsvorteil, den man nicht unterschätzen dürfe – vor allem mit Blick auf Professoren, die häufig aus anderen Städten Deutschlands oder sogar aus dem Ausland nach Düsseldorf kämen. Für sie könne es eine echte Erleichterung darstellen, relativ leichten Zugriff auf einen Kita-Platz für ihre Kinder zu haben.

Darüber hinaus würden HHU-Beschäftigte durch das Kita-Angebot auch für den Zeitraum der Schulsommerferien entlastet, betonte die Gleichstellungsbeauftragte der Universität, Anja Vervoorts. Denn die großen Ferien in Nordrhein-Westfalen überschneiden sich zeitlich nicht immer mit den Semesterferien an der Uni. Vor allem für Frauen bedeute das Kita-Angebot eine enorme Entlastung: Denn Frauen seien – trotz einer Hochschulkarriere – häufig noch vorrangig für die Kindererziehung in der Familie zuständig.

Goch freute sich zudem, dass die Awo als Träger gut zur Uni passe. Auch Awo-Kreisgeschäftsführerin Marion Warden bezeichnet es als eine „Fügung, dass sich zwei Bildungssysteme gefunden haben, wo Menschen ins Leben finden und den eigenen Horizont erweitern“. Der Träger hat bereits Erfahrung mit Betriebskitas, betreibt in Holthausen etwa auch eine von der Firma Henkel betrieblich geförderte Kita.

Mittlerweile sind bereits 14 der insgesamt 20 Kita-Plätze durch Kinder von HHU-Beschäftigten belegt. Das Angebot steht allen Mitarbeitenden der Hochschule offen: ob Professoren, Lehrbeauftragte oder Mitarbeitende aus der Verwaltung. Studierende mit Kind dagegen werden bereits über das Studierendenwerk versorgt.

Ob die 20 Plätze ausreichen, soll sich im Laufe der Zeit zeigen. Sollte die Nachfrage das Angebot überschreiten, gibt es die Möglichkeit, neu zu verhandeln. So könnten auch in anderen Kitas Plätze angeboten werden, abhängig vom Wohnort der Mitarbeitern, heißt es. „Dafür ist die Awo als großer Partner von Vorteil“, so Martin Goch – diese betreibt in Düsseldorf 31 Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet, von Benrath bis Rath. HHU-Kanzler Martin Goch: „Wenn wir ausbauen wollen, dann gemeinsam mit der Awo“.

Die Kita Erna Eckstein in Bilk wurde im August 2020 eröffnet und startete damals mit rund 20 Kindern. Danach erhöhte sich die Zahl der Plätze kontinuierlich; aktuell besuchen 60 Kinder die Kita. Die maximale Aufnahmekapazität liegt bei 67 Plätzen. Aktuell ist die Kita aber noch auf der Suche nach einem weiteren Erzieher oder einer weiteren Erzieherin – erst dann könnten die sieben weiteren Plätze gefüllt werden.