Universität: Jobs und Kredite fürs Studium

Zu diesem Semesterstart mussten viele Studierende erstmals 500 Euro zahlen. Viele Studenten sind auf einen Nebenjob angewiesen, um die Kosten decken zu können.

Düsseldorf. Gestern hat das Sommersemester an der Heinrich-Heine-Universität begonnen - zum ersten Mal musste die Mehrzahl der Studierenden 500 Euro Gebühr fürs Studium zahlen. Wie stemmen sie diese zusätzliche Belastung?

Einige können auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern bauen, so wie Julia Muschalik. Die 21-Jährige studiert Germanistik und Anglistik. Sie jobbt beim Rundfunk, und die Eltern übernehmen die zusätzlichen Studiengebühren. "Ich bin nicht glücklich damit, aber es klappt."

Ähnlich sieht es bei Sven Sevecke (23) aus. Er finanziert sein Germanistik / Geschichts- und Philosophiestudium mit einem Nebenjob und der Zuzahlung seiner Eltern. Einen Kredit, um sein Studium zu finanzieren, wolle er nicht aufnehmen. Da er vermeiden möchte, vorm Start ins Berufsleben Schulden zu machen.

Ilja Burkart (20), der im zweiten Semester Medizin studiert, erklärt: "Ich habe keine Zeit, nebenbei arbeiten zu gehen. Wenn meine Eltern nicht für mich zahlten, würde ich wohl etwas anderes studieren oder gar nicht."

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Anna Loosen studiert im zweiten Semester Englisch und Romanistik. Sie sagt: "Im Moment bezahlen meine Eltern, allerdings mit Zähneknirschen." Es sei finanziell knapp. Sie hat Anspruch auf die Ausbildungsförderung Bafög. Allerdings sei diese viel geringer ausgefallen, als vom Amt berechnet. "Ich suche nach einem Nebenjob." Nachhilfe will sie geben, sagt die 20-Jährige.

Andre Stadler (20) ist Bafög-Empfänger und konnte ein Darlehen der NRW-Bank in Anspruch nehmen. "Das muss ich später wie das Bafög zurückzahlen", erklärt er. Jetzt versucht er, Geld zu sparen. Seit zwei Semestern studiert er Judaistik und Jiddistik und pendelt von der Wohnung seiner Eltern in Duisburg morgens eine Stunde zur Uni.

Adam Anderson aus Florida hat gut lachen. Der 25-Jährige Austauschstudent ist wenigstens in Deutschland von der Gebühr befreit und musste nur den Sozialbeitrag von 153,16 Euro zahlen.