In der Stadt verteilt Jacken mit integriertem Schlafsack für Obdachlose in Düsseldorf
Düsseldorf · Die sogenannten Sheltersuits sind hochwertig und wasserdicht. 50 Stück sind kürzlich für Bedürftige gespendet worden.
(lip) Der Wind pfeift durch die Straßen, Frost bedeckt die Bäume: Wer bei diesem Wetter draußen auf der Straße übernachtet, der setzt sich großer Gefahr aus. Eine Möglichkeit, wohnungslose Menschen zu schützen, ist der sogenannte Sheltersuit, eine wasserdichte Jacke mit integriertem Schlafsack. Davon hat die Johanniter Hilfsgemeinschaft (JHG) Düsseldorf vor Kurzem 50 Stück gespendet bekommen, die sie jetzt an bedürftige Menschen in der Stadt verteilen kann.
Florian Kampf ist beim JHG und für die Verteilung in Düsseldorf zuständig. An mehreren Tagen hat er sich dem Team des Gutenachtbus angeschlossen, der montags bis freitags von 22 bis 0.30 Uhr unterwegs ist und Essen und warme Kleidung austeilt. „Die Ehrenamtlichen des Gutenachtbusses konnten mich beraten, bei welchen Personen der Sheltersuit gut ankommen könnte“, sagt der 58-Jährige. Denn nicht alle obdachlosen Menschen seien an dem Angebot interessiert.
Bei ihm hat die Aktion einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Das war eine ganz andere Welt, mit der ich da in Kontakt gekommen bin“, sagt Kampf. Es gab auch rührende Situationen: „Ein Mann wollte mir drei Euro für den Sheltersuit geben“, sagt der Johanniter. Das Geld habe er dem Mann wieder zurückgegeben.
Die „Sheltersuit Foundation“ ist eine Nichtregierungsorganisation mit Sitz in den Niederlanden und Partner der bundesweiten JHG geworden, um 1000 Sheltersuits an bedürftige Menschen in Deutschland zu verteilen, Düsseldorf hat 50 Stück erhalten. Der Sheltersuit besteht aus einer Jacke, einem Schlafsack und einem Seesack, der als Rucksack getragen werden kann. Die Jacke, die auch separat getragen werden kann, besteht aus atmungsaktivem Zeltstoff, das Innenfutter wurde aus upgecycelten Schlafsäcken gefertigt. In der Produktion kosten die Sheltersuits rund 300 Euro, so Kampf.
Ein Problem, das Kampf sieht, ist das Gewicht: Im Ganzen wiege der Sheltersuit um die fünf Kilo. „Wenn es wieder wärmer wird, dann werden die Menschen nicht wissen, was sie damit machen sollen“, sagt er. Denn Obdachlose würden meist ihr ganzes Hab und Gut mit sich tragen, sagt der 58-Jährige. „Wir würden gerne eine Lagerstelle schaffen.“ Auch die Reinigung der Schlafsäcke werde wahrscheinlich nach einem überstandenen Winter notwendig sein, so Kampf. „Die Spende der Sheltersuits war eine einmalige Situation, aber wir wollen, dass die Suits nicht nur einen Winter lang helfen“, sagt der Johanniter.