Viele Anwohner sehen Tausendfüßler-Chaos gelassen
Düsseldorf. Der Tausendfüßler wird abgerissen und die Autofahrer stehen im Stau. Doch auch Anwohner und Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel sind von der Baustelle betroffen. Wie genau sie die Situation beurteilen und was sie stört, wollte die Westdeutsche Zeitung am Mittwoch bei WZ mobil wissen.
Dort machte Katharina Schmidt ihrem Ärger Luft. Sie wohnt an der Jägerhofstraße und ist unmittelbar von den Staus betroffen. „Der Lärm ist gar nicht das schlimmste, das geht ja noch“, sagt sie. „Aber mit dem Auto komme ich da jetzt überhaupt nicht mehr raus.“ Für jeden Weg müsse sie jetzt deutlich mehr Zeit einplanen. „Der Verkehr rund um die Baustelle ist wirklich schlecht geregelt.“
Auch Astrid Appe findet die Verkehrsführung unverständlich. „Aber ich beschwere mich nicht. Ich finde, da müssen wir jetzt einfach durch“, sagt sie. Schließlich sei auch der Rheinufertunnel ein großes Projekt gewesen. „Und das ist am Ende richtig schön geworden“, sagt Appe.
Tolga Külce fährt morgens mit der Bahn zur Arbeit nach Düsseldorf. Er findet es richtig, dass der Tausendfüßler abgerissen wird. „Das Stadtbild wird dadurch schöner“, erklärt er. Mit den Straßenbahnen habe er in den letzten Tagen keine Probleme gehabt. „Manchmal dauert es morgens wenige Minuten länger.“
Rich Asamo trägt die Post rund um die Duisburger Straße aus. Auf seinen Job hat der Abriss keine Auswirkungen. „Es ist okay, dass der Tausendfüßler abgerissen wird. Die Straßen sind zwar voller, aber man steht ja nicht stundenlang im Stau“, sagt er.
Diejenigen, die die Umlegungen in Sachen ÖPNV zu verantworten haben, sind mit ihrer Arbeit zufrieden. „Wir haben das Beste aus der Situation gemacht“, sagt Wolfgang Eilrich, Leiter des Qualitätsmanagement der Rheinbahn. Die einzige Problematik, der sie sich seit Montag stellen mussten, war die Situation an der Sternstraße/Duisburger Straße, wo parkende Autos in der zweiten Reihe oft den Verkehr blockieren. „Aber auch das Problem ist nächste Woche gelöst“, sagt Norbert Kramer von der Rheinbahn-Verkehrsorganisation.
Dass es sich bei dieser positiven Sichtweise nicht nur um die der Rheinbahn-Mitarbeiter handelt, bestätigt Thomas Dorow . Er ist Vorsitzender des Regionalverbandes Rheinland des Fahrgastverbandes Pro Bahn und empfindet die getroffenen Lösungen als sehr gut. „Es ist klar, dass die Fahrgäste teilweise Verspätungen hinnehmen müssen, aber dabei handelt es sich ja immer nur um wenige Minuten.“