Vom faulen Schüler zum Existenzgründer

Nach der Ausbildung zum Elektrotechniker hat Michael Bitter (27) sich selbstständig gemacht.

Düsseldorf. Es riecht noch nach neuen Möbeln im Ladenlokal an der Dianastraße. Im April ist Michael Bitter dort eingezogen — Elektrotechniker, Existenzgründer und Arbeitgeber. „Ich war früher in der Schule total faul, habe nicht gerne gelernt, und ein Bastler war ich auch nicht“, gibt der 27-Jährige zu. Dann kam jedoch die Ausbildung zum Elektrotechniker. „Da wurde ich auf einmal zielstrebig“, sagt Michael Bitter und lacht. „Nach der Abschlussprüfung kamen eine ganze Reihe Weiterbildungen.“

Und obwohl er mit seinem Chef zufrieden war, überwog der Ehrgeiz: Er begann, außerhalb der Arbeitszeit weitere Aufträge anzunehmen. „Das wurden immer mehr, irgendwann mehr, als mein Chef hatte.“ Der Schritt zur Selbstständigkeit lag auf der Hand. „Irgendwie bin ich da rein gerutscht“, sagt Bitter grinsend.

Ganz einfach war der Weg jedoch nicht. „Das war sehr viel Papierkram, besonders der Antrag für den Gründungszuschuss: Ich musste einen Businessplan schreiben. Dabei haben mir Berater der Handwerkskammer geholfen und mir die nötigen Kniffe gezeigt.“ Im April des vergangenen Jahres ist er im Heimbüro gestartet, im Oktober 2010 hat er seine Meisterprüfung abgelegt. Heute beschäftigt er eine Bürokraft und einen Auszubildenden.

Michael Bitter ist sowohl Anlaufstelle für Privatkunden als auch für die Industrie, betont er. In seinem Präsentationsraum zeigt er Leuchten, Schalter und Stecker, zieht dicke Kataloge aus den Schubladen und will seinem Kunden jeden elektrotechnischen Wunsch erfüllen.

Zu seinen größeren Projekten gehören eine Galerie und ein Restaurant in Köln, die er elektrotechnisch ausgestattet hat. „Aktuell arbeite ich gemeinsam mit einem Neusser Ingenieur an der Photovoltaikanlage für die Kindertagesstätte Haus des Kindes“, erzählt Bitter. Der Kontakt kam über seine Internetseite zustande.

Passend zur Weihnachtszeit nimmt der 27-Jährige in Kürze Rauchmelder in sein Sortiment auf: „Damit nichts passiert, wenn die Nadeln am Adventskranz trocken werden.“