Rechter Fackelmarsch durch Kaiserswerth
Spontan zogen bis zu 80 Radikale über den Markt.
Düsseldorf. Empörung bei Kaiserswerther Bürgern und der Düsseldorfer Antifa: Wie jetzt bekannt wurde, haben Rechtsradikale in der vergangenen Woche einen Fackelmarsch durch Kaiserswerth veranstaltet. Augenzeugen sprechen von 50 bis 70 Teilnehmern, in der Szene kursiert sogar die Zahl von 80 Menschen.
In der Nacht zum 9. November — dem Datum des Hitlerputsches 1923 — zog die Gruppe in schwarzer Kleidung und mit weißen Masken unter anderem über den Kaiserswerther Markt. Im Internet zeigen die Veranstalter der Aktion Fotos, auf denen die Teilnehmer ein Banner mit dem Schriftzug „Volkstod stoppen!“ vor sich hertragen, sie haben Fackeln und Bengalische Feuer in den Händen.
Die Polizei wurde an dem Abend von Anwohnern benachrichtigt. Vor Ort gab es laut Sprecher Andreas Czogalla allerdings keinerlei Anzeichen der unangemeldeten Demo mehr. Das Ganze sei wie ein so genannter Flashmob recht spontan und schnell über die Bühne gegangen, wohl nach zehn bis 15 Minuten war alles vorbei.
Hinweise auf Düsseldorfer Beteiligte habe es nicht gegeben. Die Polizei habe lediglich bei einer Kontrolle außerhalb Kaiserswerths mehrere Fahrzeuge aus dem Kölner und Aachener Raum gestoppt und dabei weiße Masken gefunden.
Ein kriminelles Verhalten konnte den Insassen allerdings nicht nachgewiesen werden. Auch der Staatsschutz sei in die Ermittlungen einbezogen worden, habe aber keine konkreten Verdachtsmomente gegen Personen oder Gruppen gefunden, so Czogalla.