Warum die Bäder noch zu bleiben
Trotz „Hochsommer“: Nur ein Privatbad ist offen. Die Bädergesellschaft verweist auf großen Aufwand und Wetterabsturz am Montag.
29, 30 Grad im Schatten. Wolkenloser Himmel. So schön wie seit Donnerstag und jetzt am Wochenende ist das Wetter in Düsseldorf selbst im Hochsommer selten. Ideales Freibadwetter, keine Frage. Doch wer heute in einem der drei städtischen Bäder einen schönen Sonn- und Badetag verbringen möchte, schaut in die Röhre. Alle Bäder sind noch zu. Nur das private Kaiserswerther Freibad an der Kreuzbergstraße (Verein „Flossen weg“) zeigt, wie es gehen kann: Schon am Mittwoch war es geöffnet, der Andrang entsprechend groß. Warum können die städtischen Bäder nicht so schnell und flexibel sein?
Roland Kettler, der Chef der Bädergesellschaft, spricht zunächst vom großen Aufwand, ein größeres Freibad als das Kaiserswerther startklar zu machen: „Man kann nicht einfach Wasser in die Becken reinlassen und öffnen.“ Und: Habe man ein Bad einmal voll hochgefahren, könne man den Betrieb danach nicht wieder runterfahren. Kettler: „Aber schon nach dem Sonntag soll es ja vorbei sein mit dem Blitzsommer, dann gibt’s nur noch 14 Grad und niemand will mehr ins Freibad.“ Außerdem habe die Bädergesellschaft noch gar kein Personal, sprich Bademeister und Co., die Verträge liefen alle erst ab Mai.
Dann zum 1. Mai ist zumindest ein Freibad startklar — das Rheinbad in Stockum. Es öffnet aber auch nur, wenn das Wetter zumindest einigermaßen gut ist. Die beiden anderen Standorte (Benrath, Lörick; in Flingern ist wegen des Umbaus ohnehin das ganze Jahr geschlossen) sollen am Pfingstwochenende (19. bis 21. Mai) öffnen. Wieder aber gilt: wenn das Wetter entsprechend ist. Flexibel bei den Öffnungszeiten ist die Bädergesellschaft also schon lange — jedoch nur bei schlechtem Wetter, wenn einfach nicht geöffnet wird.
CDU-Sportpolitiker Stefan Wiedon, zugleich Aufsichtsrat bei der Bädergesellschaft, kann die zurückhaltende Strategie auch angesichts hoher Energie- und Betriebskosten freilich nachvollziehen: „Ein geöffnetes Freibad ohne Gäste will niemand.“ Er erinnert zudem an die schon von Ex-Bäder-Chef Rüdiger Steinmetz geäußerte Regel, wonach die Düsseldorfer immer erst am dritten oder vierten Hitzetag ins Freibad strömen.
Nord- und Südstrand am Unterbacher See sind schon jetzt startklar, das Wasser sei mit 17 Grad aber noch zu kalt, sagt Geschäftsführer Peter von Rappard. Er macht aber auch eine klare Ansage: „Am 1. Mai öffnen beide — definitiv.“