Wehrhahn-Linie Wehrhahn-Linie: Teures Verkehrsmittel für viele Menschen

Einkaufszone, Schulen, Ministerien liegen am Weg - die „Wehrhahn-Linie“ wird ein Verkehrsmittel für Zehntausende täglich. Am Samstag können die Düsseldorfer das neue Herzstück des Nahverkehrs inspizieren und kostenlos nutzen.

Foto: Zanin

Düsseldorf (dpa) - Die neue U-Bahn in Düsseldorf geht in Betrieb. Zigtausende Anwohner, Händler und Pendler haben während der fast zehn Jahre langen Bauzeit der unterirdischen Trasse Staus, Umleitungen, Dreck und Lärm erduldet. Jetzt ist die viele Millionen Euro teure Strecke fertig. Am Samstag gibt es ein Bürgerfest und Fahrten zum Kennenlernen. Am Sonntag geht es dann genau nach Fahrplan los. Mit der Verbindung unter dem Zentrum bekommt der öffentliche Nahverkehr der Landeshauptstadt ein neues Herzstück.

- 843 Millionen Euro kostet die neue U-Bahn, das sind fast 200 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Von den Verkehrsmitteln im Nahverkehr ist die U-Bahn das teuerste. Finanziert werden diese Bauten zum größten Teil vom Bund, auch das Land beteiligt sich, zum kleineren Teil die Stadt.

- U-Bahnen werden kaum noch gebaut: In Hamburg wird derzeit eine Trasse verlängert, in Berlin an der sogenannten „Kanzler-U-Bahn“ gearbeitet. In Köln gingen gerade unterirdische Bahnhöfe ans Netz. „Die U-Bahn ist die schnellste Verbindung in der Stadt“, sagt Lars Wagner, Sprecher des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen. Die Staus im Autoverkehr sind in der U-Bahn-Röhre egal.

- Immer mehr Menschen nutzen Bus und Bahn: Seit 1997 steigen bundesweit jedes Jahr die Fahrgastzahlen im Nahverkehr. 2015 wurden in Deutschland erstmals mehr als 10 Milliarden Fahrgäste gezählt. Davon sind etwa 80 Prozent in Städten unterwegs.

- Düsseldorf gehört wie Köln oder Bonn zu den wenigen wachsenden Kommunen. Die Einwohnerzahlen steigen. Dazu kommen die Pendler - fast 300 000 Menschen fahren täglich zur Arbeit in die Landeshauptstadt. Köln hat täglich mehr als 310 000 Pendler, nach Essen kommen fast 150 000 Auswärtige zur Arbeit.

- Kunst im Tunnel: Die Haltestellen wurden von Künstlern gestaltet. Eine hat etwas von der Kommandozentrale eines Raumschiffs, in einer anderen flimmert Videokunst über eine große Leinwand.

- Für die Tram in der Altstadt ist am Samstagabend nach 140 Jahren Schluss. Die Gleise werden abmontiert. 1876 fuhr dort zunächst eine Pferdebahn, später eine Straßenbahn. Bisher fuhren die Bahnen mitten durch die Fußgängerzone.

- Die 3,4 Kilometer lange Trasse heißt „Wehrhahn-Linie“, nach dem Straßennamen am einen Ende des Tunnels: „Am Wehrhahn“