West LB: Fleischhändler plant neues Luxus-Hotel
Bis Ende Juli räumt die Bank das verkaufte Haus an der Reichsstraße. Ein irischer Konzernchef will dort eine Herberge errichten.
Düsseldorf. Es ist noch gar nicht lange her, da war das Steigenberger Parkhotel allein auf weiter Flur - als einzige Luxus-Herberge Düsseldorfs. Aus und vorbei. Das Interconti ist schon da, der Breidenbacher Hof in Bau, ebenso das Maritim am Flughafen und das Hyatt an der Speditionstraße, weitere Nobelherbergen an der Inselstraße (Mövenpick) und an der Mühlenstraße sind in Planung. Und jetzt will ein irischer Fleischhändler auch noch eine Vier-Sterne-Plus-Herberge an der Reichsstraße/Ecke Elisabethstraße bauen - auf dem Grundstück, wo zurzeit noch ein Haus der West LB steht.
Das ist, wie die WZ berichtete, vor kurzem verkauft worden. Für 11,5 Millionen Euro an den irischen Fleischhändler Bert Allen. Der 68-Jährige hat neun Kinder - und sehr viel Geld. Er ist Chef des Konsortiums "Slaney Meats Holding Ltd.", zu dem 26 Firmen gehören, darunter Fleischbetriebe, Windparks und die Hotelkette Bewleys mit sechs Häusern in Irland und Großbritannien.
Allen gilt als großer Freund deutscher Produkte. "Die meisten Aufträge vergibt er an deutsche Firmen", sagt Daniel Cronin (55). Er ist Allens Freund - und seit einigen Jahren dessen rechte Hand in Deutschland. "Ich habe eine Tischlerei in der Nähe von Kassel, in der die meisten Hotelmöbel für die Bewleys-Häuser hergestellt werden", sagt Cronin. Allens Faible geht sogar so weit, dass er 2005 eine Marler Fensterbaufirma - mit deren Produkten er hochzufrieden war - kurzerhand vor der Insolvenz rettete, indem er dort investierte.
Nun also will Allen sein erstes Hotel in Deutschland an der Reichsstraße bauen. Konkurrenz scheut er nicht: "Das Konzept ist, dass es nur einen festen Zimmerpreis gibt, egal ob dort ein oder zwei Personen, mit oder ohne Kinder übernachten. In Irland und England funktioniert das hervorragend", erklärt Cronin.
Da ein Umbau des West LB-Hauses "nicht rentabel" sei, will Allen neu bauen. Ein Haus mit 300 Zimmern und Tiefgarage soll es sein. Wobei man die idyllische Reichsgasse auf der Rückseite des Grundstücks nicht antasten will. Zurzeit erarbeite ein Architekt konkrete Pläne, die man zusammen mit der Stadt weiterentwickeln wolle, sagt Cronin. Läuft alles gut, soll nächstes Frühjahr mit dem Bau begonnen werden.