Wetter: Herbst im August — und die Folgen
Der August bringt viel Regen und kühle Temperaturen und beschert bislang nur dem textilen Einzelhandel ein Umsatzplus.
Düsseldorf. Wer in diesen Tagen morgens vor die Haustür tritt, dem wird es nicht nur um die Nasenspitze herum ziemlich kühl - der August gibt sich seit zwei Wochen kühl und herbstlich mit viel Regen. In Düsseldorf sanken die Temperaturen in der letzten Woche sogar bis auf 6,9 Grad in der Nacht.
Die Freibäder werden seit 19 Jahren wohl ihr zweitschlechtestes Ergebnis nach 2011 einfahren, die Bauern klagen schon jetzt über Qualitäts- und Ertragseinbußen. Alleine der textile Einzelhandel kann frohlocken, denn das trübe und regnerische Wetter beschert ihm gute Umsätze.
Reichlich Anfragen zum Thema Heizung außerhalb der Heizperiode hat der Mieterverein: „Wenn die Raumtemperatur unter 18 Grad sinkt und das über ein bis zwei Tage, hat der Mieter ein Recht darauf, dass die Heizung läuft“, berichtet Sprecher Michaelo Damerow von der Organisation.
Probleme haben die Landwirte mit der Einsaat der Zwischenfrüchte, die Bodenfruchtbarkeit stabilisieren und Stickstoff binden sollen. Joachim von Holtum von der Ortsbauernschaft Nord beklagt: „Die Kühle ist nicht schlimm, aber die Nässe.“ Vor allem linksrheinisch drohen den Bauern deutliche Ertrags- und Qualitätseinbußen beim Getreide.
Genau 185 645 Gäste kamen seit Mai in die vier Düsseldorfer Freibäder. „Das ist schon jetzt ein Minus von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Romina Walterowicz von der Bädergesellschaft. Durchschnittlich kommen knapp 300 000 Besucher jedes Jahr in die Freibäder. „Wir entscheiden von Woche zu Woche wann Saisonschluss ist - diese Woche sind noch alle Bäder geöffnet“, heißt es weiter.
Wind- und Wetterjacken und wasserabweisendes Schuhwerk finden in diesen Tagen besonders guten Absatz: „Bei diesem Wetter läuft die Herbstware schon sehr gut. Neben funktionaler wird auch modische Herbstkleidung gekauft“, berichtet Anne Linnenbrügger-Schauer vom Einzelhandelsverband.
Die Umsätze beim Terrassengeschäft sind noch gut, sagt Mateo Skendo von der Geschäftsführung der Kasematten: „Das Mittagsgeschäft hat klar nachgelassen, aber abends kommen die Gäste, auch wenn es kühler ist - Hauptsache trocken!“.
Auch dem Open-Air-Kino am Rhein spielte das Wetter übel mit: 46 400 Besucher kamen — 8100 weniger als im Vorjahr. Häufig habe es am Ende einer Vorstellung nur einstellige Temperaturen gegeben, sagt Veranstalter Sven Kukulies.