Tierfreunde Wie das Tier, so auch das Herrchen

Die Wahl des Haustiers verrät viel über den Halter. TV-Moderatorin Claudia Ludwig moderierte 21 Jahre lang die WDR-Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ — sie spricht über die Unterschiede zwischen Hunde- und Katzenhalter.

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Düsseldorf. Sie maunzen oder bellen, sie schmusen oder holen Stöckchen, sie fangen Mäuse oder jagen Hasen — Katzen und Hunde haben eine stetig wachsende Fangemeinde und für viele Tierfreunde ist das Leben ohne Vierbeiner nur halb so schön. In Düsseldorf steigt die Zahl der gemeldeten Hunde von Jahr zu Jahr: 2002 waren noch 15 216 Hunde gemeldet, 2010 dann schon 19 343 und aktuell leben offiziell 21 641 Hunde in der Landeshauptstadt. Die Zahl der Katzen in Düsseldorf ist mit geschätzten 45 000 Tieren gut doppelt so hoch, wie die Vorsitzende des Tierschutzbundes in Düsseldorf, Monika Piasetzky, berichtet.

Foto: Tier Vision

Ob Hund oder Katze — die Antwort auf die Frage spaltet die Tierfreunde oftmals in zwei Lager. Hunde gelten gemeinhin als loyal und vertrauensselig, während Katzen vor allem für ihre Unabhängigkeit und ihren Dickkopf bekannt sind. Nicht umsonst heißt es häufig: „Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal.“

Das legt den Schluss nahe, dass auch Hunde- und Katzenfans ganz unterschiedlich ticken. Wer Hunde mag, mag Katzen meist eher weniger. Zahlreiche Menschen, die selbst gar kein Haustier halten, neigen mitunter sogar dazu, sich eher als Hundemensch oder Katzenmensch zu beschreiben.

Die TV-Moderatorin Claudia Ludwig moderierte 21 Jahre lang die WDR-Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“. Sie selbst hat drei Hunde, vier Katzen und außerdem noch drei Kinder und kennt sich mit Haustieren und ihren Besitzern gut aus. „Hundehalter sind in der Regel sehr kontaktfreudig und kommunikativ“, weiß sie aus eigener Erfahrung. Katzenbesitzer gelten als eher schwierig und kapriziös. „Sie erzählen allerdings gerne von ihren Samtpfoten und tragen stets Fotos von ihren Katzen bei sich.“

Hundebesitzer freuten sich, wenn sie nach Hause kommen und vom Hund begrüßt werden: Schwanzwedeln, Hand ablecken, das ganze Programm. Katzenmenschen hingegen betreten ihre Wohnung in Ruhe, ihr Stubentiger blinzle meist nur müde herüber.

Claudia Ludwig, Moderatorin

Eines sei auf jeden Fall sicher, erklärt Ludwig: „Die Körpersprache der Hunde ist für uns einfacher zu verstehen. Katzen sind viel komplizierter. Sie kommen schnurrend an und können von einer auf die andere Sekunde garstig werden.“

Ludwig ist mit Tieren aufgewachsen und auch ihre eigenen Kinder sind mit Vierbeinern groß geworden. „Hunde können psychisch stärken und belastbarer machen.“ Und wer gelernt habe, auf die Mimik der Tiere zu achten, sei geschult und mitunter sensibler. „Hunde und Katzen können wenig selbstbewusste Kinder stärken“, davon ist Ludwig überzeugt. Ihr Plädoyer: „Wenn sich Kinder über Jahre einen Hund wünschen und die Rahmenbedingungen stimmen, sollte der Wunsch erfüllt werden.“

Tiere vom Züchter seien allerdings nicht unbedingt die erste Wahl: „Mittlerweile gehört es zum guten Ton, Tiere aus dem Tierschutz zu nehmen.“ Und sie fügt hinzu: „Es gibt zum Glück immer mehr Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl und Tierheime sind längst zu attraktiven Begegnungsstätten geworden.“

Egal ob nun Katze oder Hund — das passende Tier finde der interessierte Tierfreund definitiv beim Tierschutz: „Hier wird man wirklich fachmännisch beraten und hat eine große Auswahl.“