Umbau Die Nachtresidenz feiert (erstmal) die letzte Party

Das Nachtleben in Düsseldorf wird in Zukunft ohne die bekannte Diskothek auskommen — zumindest vorübergehend.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Eine der renommiertesten Adressen für Partynächte und Unterhaltung hat Samstagnacht ihre letzte Party vor einem geplanten Umbau (die WZ berichtete) gefeiert. Die Gründe für die Schließung sind laut Eventmanager Marcel Oelbracht (33) vielfältig: „Das Party-Business ist sehr schnelllebig und das zwingt die Veranstalter dazu, die Szene immer neu zu erfinden.“ Auch die in den Diskotheken gespielte Musik hat sich im Laufe der Jahre immer mehr verändert: „Die Topclubs der Welt spielten in der Vergangenheit vermehrt House—Musik. Heute wollen die Gäste viel mehr Hip-Hop und R’n’B.“

Was auch immer gespielt wird: Mutlu H. (19) ist mit seinen Freunden aus Frankfurt angereist und bereit für die Nacht: „Wir freuen uns auf eine legendäre Nachtresidenz-Party.“

Oelbracht gibt den sozialen Medien eine Mitverantwortung für das Verschwinden der Clubs aus den Innenstädten: „Früher lernte man den Partner noch im Club oder in einer Bar kennen. Heute, mit dem Einzug von Dating-Apps wie Tinder ist dieses Kapitel auch passé.“ Marcel Oelbracht ist seit 10 Jahren in der Clubszene tätig und er findet, dass die Clubs immer neue Trends entwickeln müssen. Dabei muss man, so Oelbracht, sich so gut wie möglich um die Wünsche der Gäste kümmern.

Angaben zu den geplanten Renovierungen und dem neuen Konzept der Diskothek will er jedoch noch nicht machen. Es bleibt also abzuwarten, mit welchem Konzept die Nachtresidenz ihre Gäste überraschen wird.

Musikalisch ist die Nachtresidenz mit DJ Frizzo am Puls der Zeit: „Heute feiern wir die Drunken Monsters Party.“ Was den musikalischen Geschmack im Club angeht, ist Frizzo sehr selbstbewusst: „Wir haben immer einen guten Mix von Musikrichtungen und auch viele internationale Top-Acts wie Travis Scott sind in der Nachtresidenz bereits aufgetreten.“ Genretechnisch bietet man hier den Gästen Hip-Hop, Trap und Moombahton, was einem Mix aus House und Reggaeton entspricht. Was die Clubszene in Düsseldorf angeht, meint Frizzo, dass die Clubs in Städten wie Köln oder Hamburg vielfältiger und größer sind. „Auch hier in Düsseldorf gibt es Adressen, wo man z. B. elektronischer Musik lauschen kann, wie etwa Salon des Amateurs bei der Kunsthalle oder die Kiesgrube.“

Die Nachtresidenz bedeutet dem Profi-DJ sehr viel, weil er schöne Erinnerungen mit dem Laden verbindet: „Wir geben heute Nacht unser Bestes, um die Nachtresidenz unvergesslich zu machen.“