Karneval „Wildpinkeln“ an Karneval wird in Düsseldorf jetzt richtig teuer

Düsseldorf · Im vergangenen Jahr lag das Verwarngeld für Windpinkeln an Karneval noch bei 35 Euro. Düsseldorf nimmt sich nun an anderen Städten ein Vorbild.

Ein Wildpinkler steht in der Altstadt an einer Kirchenwand.

Foto: picture alliance / dpa/Martin Gerten

Die Stadt erhöht im Straßenkarneval die Zahl der temporären Toiletten – und das Bußgeld fürs „Wildpinkeln“. Zwischen Altweiber und Rosenmontag soll es knapp 400 Toiletten in der Innenstadt geben, das sind über 300 mehr als im vergangenen Jahr. Wer dennoch „wild pinkelt“, zahlt 70 Euro plus 28,50 Euro für Gebühren und Auslagen. Das geht aus dem Konzept hervor, das Ordnungsdezernent Christian Zaum am Mittwochabend dem zuständigen Ausschuss vorstellte.

Nachdem das Glasverbot ein großes Problem des Straßenkarnevals in den vergangenen Jahren weitgehend beseitigt hatte, erschien es zuletzt als eine der wichtigsten Aufgaben, das „Wildpinkeln“ zu bekämpfen. Erster Schritt dazu war es, das Angebot der Toiletten deutlich auszubauen. 2018 gab es fünf Toilettenwagen des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) mit jeweils 16 Toiletten. Das CC hat angekündigt, einen weiteren Wagen an der Steinstraße zu platzieren. Hinzu kommen Toilettencontainer (vier mit je 16 Kabinen) und 232 Urinale, die die Stadt aufstellt. Die Container sind in der Nähe von St. Lambertus und St. Andreas sowie auf dem Burgplatz und hinter dem Karnevalsmuseum geplant. Die Kosten für die Toiletten bezifferte Zaum mit 50 000 bis 60 000 Euro. Der Ordnungsdezernent nannte das Bußgeld auf Nachfrage „rechtssicher“. Das bisherige Verwarngeld von 35 Euro habe keine Wirkung gezeigt. Andere Städte gehen laut Zaum ähnlich vor, etwa Frankfurt (70 Euro) oder Köln (im Karneval 85 Euro). Der Dezernent sprach sich „persönlich“ dafür aus, dieses Bußgeld in der Innenstadt das ganze Jahr zu erheben. Eine Meinung der Verwaltungsspitze gibt es noch nicht, zunächst sollen die Erfahrungen des Straßenkarnevals 2019 abgewartet werden.

Für die Kontrollen das Glasverbots erhöht die Stadt noch einmal die Zahl der Einsatzkräfte. Altweiber werden nun 83 Vertreter des OSD sowie 158 Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes in zwei Schichten eingesetzt. Das Glasverbot gilt wie in den Vorjahren für Großteile der Altstadt.