Winter und kein Ende
Schnee sorge vermehrt für Verkehrsunfälle, das große Chaos blieb jedoch aus.
Düsseldorf. Noch vor wenigen Tagen konnte man an der Rheinpromenade in der Sonne sitzen, Temperaturen um die zwanzig Grad genießen und sich auf den Frühling freuen — und seit spätestens Dienstag ist der Winter zurück. Rund minus vier Grad waren es am Tag — bis zu minus acht in der vergangenen Nacht. Dazu fiel bis in den späten Dienstagnachmittag hinein Schnee.
Die Stadt war in diesen Tagen schon mit der Frühjahrsbepflanzung beschäftigt — ab Ostern sollte alles in der Erde sein. „Bei dem Wetter wird das erst mal nichts“, sagt Thomas Eberhardt-Köster vom Gartenamt. Aber er bleibt gelassen: „Bei den Vorhersagen wird nichts erfrieren, und sobald der Schnee wieder weg ist, geht es eben weiter.“
Probleme bereitet das Wetter eher den Autofahrern. Vor allem denjenigen, die weitere Strecken zur Arbeit bewältigen müssen. „Wir hatten heute extrem viele Verspätungen“, sagt Gudrun Peters, Sprecherin der Provinzial Nordrhein. Aus Mühlheim, Köln oder um Aachen pendeln Mitarbeiter teilweise nach Düsseldorf. „Eine Kollegin hat heute Morgen eineinhalb Stunden im Stau gestanden, bevor sie hier war“, sagt Peters. „Das war allerdings auch die extremste Verspätung.“
In Düsseldorf selbst gab es bis in den späten Nachmittag hinein 98 Verkehrsunfälle, im Wesentlichen handelte es sich dabei um Blechschäden. Allein im Berufsverkehr von 7 bis 9 Uhr hat es 32 Mal gekracht, wie die Polizei am Vormittag mitteilte.
Bei der Rheinbahn lief dagegen fast alles nach Plan. „Wir waren ja vorbereitet und so sind bereits in der Nacht ein paar Bahnen gefahren, damit sich kein Schnee in den Gleisen ablagert“, sagt Heike Schuster von der Rheinbahn. „Und wenn sie dann erst einmal fahren, dann gibt es in der Regel ohnehin keine Probleme.“
Auch die Awista war seit 3 Uhr morgens unterwegs, hat alle großen Verkehrsachsen, Bahntrassen und später Radwege und Überwege gestreut. „Und wir haben auch weiterhin genug Streusalz“, sagt Sprecher Ralf Böhme.
Während es am Düsseldorfer Flughafen selbst keine wetterbedingten Probleme gab, mussten einzelne Flüge wegen der Wetterlage in anderen Teilen Europas gestrichen werden. Zusätzlich sorgten technische Probleme bei der Deutschen Flugsicherung für Probleme. In der Zeit von 8 bis 16 Uhr mussten insgesamt 71 Verbindungen von und nach Düsseldorf annulliert werden.
Ungewöhnlich ist der Wetterumschwung übrigens nicht: „So einen ,Märzwinter’ nach einem schönen Vorfrühling gibt es häufig. Der viele Schnee ist zwar weniger typisch, aber auch nicht ungewöhnlich“, sagt Ruppert. „Bis in den April kann es dann noch einzelne Schneeschauer geben — aber ich tippe, dass es in diesem Frühjahr keine so lange Schneeperiode mehr geben wird.“