Internet Mobiles Internet wird schneller: Erste Antennen funken in Düsseldorf mit 5G
Düsseldorf · Vodafone hat bereits Funkmasten aufgerüstet, vor allem im Süden der Stadt. Die Telekom will nachlegen.
An den ersten Orten in Düsseldorf lässt sich der neue Mobilfunk-Standard 5G nutzen, der deutlich schnellere Datenübertragungen im Internet möglich macht. Wie Vodafone auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, ist das zunächst an sieben Standorten wie etwa am Flinger Broich, aber vor allem im Süden der Stadt durch Antennen mit einer Reichweite von rund 800 Metern möglich (siehe Grafik und Infobox). Bis April sollen acht weitere Stationen folgen, etwa an Hauptbahnhof oder Unterbacher See. An der Total-Tankstelle an der Forststraße lässt sich zudem erleben, wie der 5G-Standard nicht nur für den privaten Endnutzer, sondern für Kooperationspartner aus der Wirtschaft interessant wird. Kunden der laut Vodafone europaweit ersten so ausgerüsteten Tankstelle profitieren nicht nur von W-Lan-Hotspots mit Hochgeschwindigkeitsangebot, sondern sämtliche digitalen Services wie an Kassenterminals sind auf die neue Technologie umgestellt, so dass sie zügiger und verlässlicher ablaufen sollen.
Telekom will in diesem Jahr ein 5G-Netz in Düsseldorf aufbauen
Vodafone ist der erste Mobilfunkanbieter, der in Düsseldorf 5G anbietet. Die Telekom ist in anderen Städten gestartet, will aber nach Auskunft von Sprecher George-Stephen McKinney noch in diesem Jahr auch hier den neuen Mobilfunkstandard anbieten. Konkreter will das Unternehmen allerdings noch nicht werden. Bei Telefónica sollen bis Ende 2021 zunächst die Großstädte Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt mit 5G versorgt werden, Düsseldorf dann erst bis Ende 2022 folgen.
Der Ausbau erfolgt bei allen Anbietern, indem die bestehende Infrastruktur mit genutzt wird, aber auch durch neue Antennen ergänzt. Vodafone betreibt in Düsseldorf insgesamt 312 Mobilfunkstationen. Sprecher Volker Petendorf: „Ein Großteil davon wird in den nächsten Jahren Zug um Zug mit 5G-Technik ausgestattet. Mittelfristiges Ziel ist es, möglichst die gesamte Bevölkerung in Düsseldorf an das 5G-Netz anzubinden und möglichst flächendeckend alle besiedelten Gebiete in der Landeshauptstadt zu erreichen.“
Die Telekom betont, gleich zu Anfang zusammenhängende 5G-Netz-Cluster zu entwickeln und nicht auf Einzelstandorte von Funkmasten zu setzen. „Unsere Netzplanung setzt für ein deutlich besseres Kundenerlebnis auf zusammenhängende Gebiete“, sagt Sprecher McKinney. Allerdings lässt sich in Düsseldorf bei Vodafone auch schon ein zusammenhängendes Gebiet im Süden der Stadt identifizieren, da sich dort fünf 5G-Antennen mehr oder weniger in Reichweite zueinander befinden.
Nutzen lässt sich das neue 5G-Netz übrigens nur mit neuester Hardware, die bislang nur in wenigen Smartphones von bislang vier Anbietern vorhanden ist (Apple ist noch nicht darunter). Der Vorteil für den Nutzer ist die deutlich höhere Geschwindigkeit, mit der im Internet gesurft werden kann. Vor allem beim Streamen in hoher Qualität oder beim Download macht sich das bemerkbar. Dauert es beispielsweise mit LTE (4G) rund zehn Minuten, einen Full-HD-Kinofilm mit acht Gigabyte herunterzuladen, ermöglicht das 5G in einer Minute und 20 Sekunden.
Aber auch für die Industrie hat der neue Standard große Bedeutung, autonom fahrende Autos etwa werden so erst möglich. Vodafone testet ja bereits in seinem Parkhaus in Düsseldorf, wie Autos automatisch in dieser Umgebung navigieren und einparken können.
Wer 5G als Kunde von Vodafone oder der Telekom nutzen will und über ein entsprechendes Gerät verfügt, muss sich bei seinem Anbieter dafür freischalten lassen. Zusätzliche Kosten entstehen ihm dafür nach Auskunft der Unternehmen nicht.