Kultur Kompakt Schloss Benrath und die französische Architektur

Legendäres Buch über Gartenbau wird erstmals auf Deutsch präsentiert.

Der Kuppelsaal im Corps de Logis.

Foto: Stiftung Schloss und Park Benrath/Orion Dahlmann

Als der lothringische Architekt Nicolas de Pigage (1723-1796) im Herbst 1755 von Kurfürst Carl Theodor mit der Aufgabe betraut wurde, ein neues Lustschloss in Düsseldorf zu errichten, orientierte er sich an einer wichtigen Architekturschrift: Jacques-François Blondels „De la distribution des maisons de plaisance et de la décoration des édifices en général“. Weil dieses Standardwerk der barocken Schlossbaukunst das das Schloss im Düsseldorfer Süden so sehr geprägt hat, hat die Stiftung das französische Original ins Deutsche zu übersetzt. Titel: „Anleitung zum Bau adeliger Landhäuser“.  Das Ziel: Es einem breiten Publikum zugänglich machen.

Der französische Architekt, Kunsttheoretiker und Architekturhistoriker Blondel (1705-1744) begann seine Laufbahn als Kupferstecher für Architekturmotive und avancierte zu einem der bedeutendsten Architekturlehrer Frankreichs im 18. Jahrhundert. Ab 1740 gab er in Paris Architekturkurse in der von ihm gegründeten Ecole des Arts, die 1743 von der Académie royale d‘architecture anerkannt wurde. 1755 wurde er als Hofarchitekt König Ludwigs des XV ernannt. Blondel behandelt in seiner Schrift über die Lustschlösser alle Themen und Herausforderungen des Bauens im Allgemeinen und des Landhauses im Besonderen – vom Gebäude und der Gartenanlage bis hin zur Möblierung und Wandvertäfelung. Das Buch enthält 160 Kupferstiche.

Am 12. Februar um 19 Uhr präsentiert Stiftungsvorstand Stefan Schweizer das Buch „Über die Anlage der Maisons de Plaisance und die Ausschmückung von Gebäuden im Allgemeinen“ im Museum für europäische Gartenkunst an der Benrather Schloßallee 100. Der Eintritt ist frei. TF