Kundgebungen in Düsseldorf Gleich zehn Demos in der City

Düsseldorf · Da jedoch weniger Teilnehmer kamen als angekündigt, hielten sich die Einschränkungen in Grenzen.

Vor dem DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße demonstrierten am Sonntag relativ spontan rund 150 Kurden.

Foto: Marc Ingel

Nach dem Bombenanschlag in Istanbul vor einer Woche hat die Türkei in der Nacht zu Sonntag eine Militäroffensive gegen kurdische Stellungen im Nordirak und in Nordsyrien gestartet, dabei sollen mindestens zwölf Menschen getötet und viele weitere verletzt worden sein. In Düsseldorf wurde daraufhin am Sonntagnachmittag kurzfristig eine Demonstration ab dem DGB-Haus bei der Polizei angemeldet. Nach einer Kundgebung mit knapp 150 Teilnehmern auf der Friedrich-Ebert-Straße, bei der auf Bannern gegen den türkischen Präsidenten Erdogan protestiert wurde, setzte sich der Demonstrationszug in Richtung Hauptbahnhof in Bewegung und kehrte nach einer Runde über die Berliner Allee zurück zum DGB-Haus. Es kam zu keinen Zwischenfällen.

Es war überhaupt das Wochenende der Demonstrationen in der Innenstadt, zehn waren angemeldet, vier davon richteten sich allein gegen das Regime im Iran. Für Fußgänger und Autofahrer kam es zwar immer wieder zu Wartezeiten und Einschränkungen, allerdings nahmen insgesamt weit weniger Personen an den Märschen teil, als vorher angemeldet waren. Zumeist blieb die Zahl im zweistelligen Bereich. Kleinere Staus hatten sich binnen weniger Minuten wieder aufgelöst.

An der Berliner Allee gab es mehrfach Staus.

Foto: Anne Orthen (orth)

Bei dem Aufmarsch von der Friedrich-Ebert-Straße Richtung Hofgarten waren es am Samstagnachmittag dann zwar immerhin rund 150 Personen, angemeldet waren aber 800. Dass gleich vier Demonstrationen an einem Tag mit dem gleichen Ziel stattfanden, lag zum einen an mangelnder Absprache, aber ebenfalls daran, dass die Anmelder aus unterschiedlichen Städten und Regionen kamen. Aber auch der Schwerpunkt war jeweils ein anderer: Prangerten die einen die Unterdrückung von Frauen im Iran an oder forderten die Freilassung von politischen Gefangenen, traten die Teilnehmer der größten Kundgebung am Samstagnachmittag vor allem für eine Rückkehr zur Monarchie ein und schwenkten Plakate von König Reza Pahlavi.

Weitere angemeldete Kundgebungen waren mit weniger als 20 Personen noch kleiner und bezogen sich zum Beispiel auf Tierrechte. Ungeachtet dessen hatte die Woche der Handelsverband NRW Brandbriefe an Oberbürgermeister Stephan Keller und Polizeipräsident Norbert Wesseler verschickt. Die Händler fürchten um ihr Geschäft in der umsatzstärksten Zeit des Jahres, denn wenn Demonstrationen für das Wochenende angekündigt werden, bleiben die Menschen lieber gleich ganz zu Hause.