WZ Mobil: Lieferservice für Lebensmittel ist für Ältere sehr wichtig
Bei unserer Diskussion in Kaiserswerth wird die schlechte Einkaufslage im Norden beklagt.
Düsseldorf. "Gut, dass Sie das Thema Lieferservice aufgreifen! Die Einkaufssituation für viele ältere Menschen im Norden ist nicht gut." Elisabeth Dahmen ist pensionierte Krankenschwester in Kaiserswerth. Sie betreut ehrenamtlich Senioren, die alleine nicht mehr einkaufen können und kennt andere, die aufgrund der schlechten Versorgungslage von Wittlaer und Angermund zurück nach Kaiserswerth gezogen sind.
Sie bedankte sich bei Ulrike Schneider und Horst Grass: Die beiden Seniorenbeiräte werben bei Geschäftsleuten, ihren Kunden die Lebensmittel nach Hause zu liefern und loten den Bedarf aus.
Der ist da. Doch erst bei der WZ mobil-Diskussion erfahren viele Interessierte erstmals, dass es bereits mehrere Anbieter (siehe Kasten) gibt. Helena Hansa würde auch bis zu fünf Euro für Bringkosten bezahlen. Die 88-Jährige kauft zumeist selbst ein, "aber meine Schwiegertochter bringt mir Kartoffeln und Wasser." Wie viele andere hat sie sich beim Glatteis nicht vor die Tür getraut.
"Da lebt man von den Vorräten oder ruft Freunde an, die mobiler sind", sagt Christine Gelbrich (65). Sie begrüßt ebenfalls den Bringservice der Händler, aber spricht vielen aus der Seele: "Viele von uns haben gar keinen Computer, wir müssen die Sachen telefonisch bestellen, nicht im Internet."
Bei der Diskussion beklagt Käte-Luise Reinhardt, dass es im Herzen Kaiserswerths keinen Discounter gibt: "Wir möchten doch auch hier mal etwas günstiger einkaufen", sagt die 84-Jährige.
Sie versorgt sich selbst und bringt sogar noch anderen Einkäufe mit: "In Fahrgemeinschaften geht’s für viele zu Aldi an der Niederrheinstraße." Doch auch hier wäre ein Bringservice gewünscht, um unabhängiger zu werden.
Das lückenhafte Einkaufsangebot beklagt Wilhem Surma auch für den Stadtteil Stockum. Noch fährt er dann nach Lohausen und Kaiserswerth, ist aber froh, dass es mit dem Bringservice eine Alternative gibt.
Ursula Groschupf und Rosemarie Filitz kommen Donnerstagmorgen mit dem Fahrrad am Klemensplatz vorbei. Auch sie betreuen andere, haben aber bei Schnee und Glatteis ihre Kinder für die Einkäufe bemüht.
Die beiden Frauen beklagen, dass keine der Drogeriemarkt-Ketten in Kaiserswerth vor Ort ist: Da müssen sie dann nach Einbrungen oder Lohausen "reisen". Und Inge Terjung versteht bis jetzt nicht, warum der so beliebte Wochenmarkt auf dem Aldi-Vorplatz aus bürokratischen Gründen nicht bleiben konnte.