Zulassungsstelle: Engpass ist behoben, Problem nicht
Bürgerservice funktioniert seit dieser Woche uneingeschränkt, aber: Krankenstand ist noch sehr hoch.
Düsseldorf. Es ist der schlimmste Fall, der passieren kann, wenn eine Stadtverwaltung ihre Kunden unverrichteter Dinge nach Hause schicken muss. So geschehen im März, als die Mitarbeiter der Zulassungsstelle am Höherweg Bürger, die stundenlang gewartet hatten, wegen akuter Personalengpässe wegschickten. Die Not war so groß, dass gewerbliche Händler (Autohäuser, Zulassungsdienste) seither Fahrzeuge ohne Termin nur noch bis 10 Uhr anmelden durften.
Das ist jetzt vorbei. Im Personalausschuss sagte Verkehrsdezernent Stephan Keller am Donnerstag, dass der Engpass vorerst behoben sei. An den Schaltern für Privatpersonen gebe es keine extrem langen Wartezeiten mehr. „Auch für die Händler bieten wir seit dieser Woche wieder den gewohnten Service.“
Dies sei durch Umorganisation und Besetzung von freien Stellen gelungen. Das Hauptproblem aber ist noch ungelöst: der hohe Krankenstand. Der lag im März bei 26,9 Prozent. Ein Extremfall, aber auch in der Langzeit-Betrachtung ist der Krankenstand viel zu hoch: In den vorigen sechs Monaten lag er bei 14,9 Prozent. Zum Vergleich: Bundesweit liegt die Quote unter vier Prozent. „Da muss etwas geschehen. Möglicherweise stimmen Betriebsklima und Motivation nicht“, mahnte Frank Spielmann (SPD). Keller sprach von speziellen Belastungen, die dazu führten, „dass die Arbeitszufriedenheit vielleicht nicht so hoch ist wie woanders“. Das Problem sei erkannt, ein Dialog mit den Mitarbeitern gestartet. RS