Zwei Plätze blieben frei

In der ersten Sitzung nach dem Tod des Oberbürgermeisters blieben zwei Stühle leer: Erwins und der seiner Büroleiterin.

Düsseldorf. Es war keine Sitzung wie jede andere. Der Stadtrat kam gestern erstmals nach dem Tod von Oberbürgermeister Joachim Erwin zusammen - und arbeitete ein reduziertes Programm zügig und geräuschlos ab. Politischer Streit wurde aus Respekt vor dem Toten weitgehend vermieden.

Fast alle strittigen Themen waren vorher von der Tagesordnung genommen worden - so wie der geplante Austausch von Gaslaternen gegen Stromleuchten (siehe Meldung rechts). Allein bei der Graf-Adolf-Straße gab es heftigere Diskussionen (Meldung links).

Zwei Stühle blieben frei: Mit einem Bild des Verstorbenen und Blumen war der Sitz vorne rechts in der Verwaltungsbank geschmückt - dort hatte Erwin gelegentlich Platz genommen, wenn er die Sitzung mal nicht leitete. Zwei Reihen dahinter blieb der Platz von Erwins Büroleiterin Christina Begale leer.

Dirk Elbers würdigte in einer Ansprache die Verdienste Erwins. Die Politiker und die Zuschauer auf der Gästetribüne erhoben sich von ihren Sitzen. Dann ging es ans Routine-Programm.

Zwar standen mehr als 50Tagesordnungspunkte auf dem Programm, dennoch dauerte die Sitzung mitsamt dem nicht öffentlichen Teil gerade mal eine gute Stunde. Sitzungsleiter Dirk Elbers leitete die Zusammenkunft weitgehend unfallfrei. Nur einmal stutze er: Weil die Linken mit Beitritt von Gilbert Yimbou (ehemals Grüne) jetzt eine Fraktion bilden, wusste Elbers nicht, wie diese nun zu nennen sei: "Linksfraktion? Heißt das so?" Bestätigendes Nicken von der linken Seite - dann war auch diese Hürde genommen.