Rückschlag im Play-off-Rennen Knappe Niederlage bei Barta-Jubiläum

Düsseldorf · Beim 1:2 ist München eine Nummer zu groß. Trotzdem wird der Tag emotional: Alexander Barta wird für sein 1000. Spiel geehrt.

Barta wird nach dem Schlusspfiff trotz der Niederlage von den Fans gefeiert.

Foto: RP/Birgit Haefner

So eine Eishockeysaison kann sich ganz schön ziehen. Allein in der Hauptrunde sind es 56 Spiele pro Team, da gibt es auch mal Abende, die zwei Wochen später schon fast vergessen sind. War das jetzt Bietigheim oder Bremerhaven? 2:1 oder 3:2? Man weiß es nicht so recht. Es gibt allerdings auch Spiele wie das am Sonntag zwischen der Düsseldorfer EG und dem EHC Red Bull München. Da steckte so viel drin, dass es für drei Abende gereicht hätte: Die Ehrung für Alexander Barta, der sein 1000. Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erlebte. Die Klatschminute für den kürzlich verstorbenen Gesellschafter Peter Hoberg, der die DEG nach dem Ausstieg der Metro 2012 gerettet und jahrelang über Wasser gehalten hatte. Und in der ersten Drittelpause dann noch ein Feuerwerk und eine Trommlergruppe anlässlich es Japan-Tages.

Da konnte man fast vergessen, dass hier auch sportlich ein besonderes Spiel anstand. Erstens das Treffen der beiden besten DEL-Teams der vergangenen 20 Spiele, zweitens das erste Heimspiel für die DEG nach fünf Auswärtsspielen in Folge, und drittens konnten die Düsseldorfer ihr Saisonziel Platz sechs so gut wie klarmachen. Das klappte zwar nicht, die DEG verlor verdient mit 1:2, aber drei Spieltage vor Schluss steht sie immer noch in den Top Sechs.

Josef Eham setzte einen krachenden Check

Um das zu halten, braucht es am Dienstagabend (19.30 Uhr) gegen Schwenningen wieder einen Sieg. Aber auch so wird das wieder ein besonderer Abend, dann erlebt Philip Gogulla sein 1000. DEL-Spiel.

Am Sonntag war aber erst mal Alexander Barta dran. Deshalb bekam er vor dem Spiel ein Trikot mit der Nummer 1000, einen besonderen Schläger, einen Ring und Blumen überreicht. Danach lief der Jubilar zu „Hier kommt Alex“ von den Toten Hosen eine Ehrenrunde, sein kleiner Neffe brachte den Spielpuck aufs Eis, zudem wurden zwischendurch immer wieder Glückwünsche von alten Weggefährten auf dem Videowürfel gezeigt. Da musste der 40-Jährige auch mal heftig schlucken und bekam glasige Augen. „Der ganze Tag ist bisher wundervoll, vielen Dank an die Zuschauer, an den Verein, an meine Familie, an meine Mutter“, sagte Barta hinterher.

Mit dem Spiel war er allerdings weniger zufrieden. Weil die DEG zu viel hinterherrannte, und zu viel Zeit in der eigenen Zone verbrachte. 15:40 lautete die Schussdifferenz. „Es gibt so Tage, und gegen München fällt es natürlich sofort auf, wenn du nicht hundertprozentig da bist“, sagte Barta, dessen Team zumindest für den ersten Aufreger des Spiels sorgte: ein krachender Check von Josef Eham samt anschließendem Handgemenge mit Münchens Jonathan Blum. Danach waren auch die mehr als 12 000 Fans im Dome erstmals lauter zu hören. In der neunten Minute dann sogar richtig: Denn obwohl die Münchener fortan den Ton angaben, schoss Bernhard Ebner die DEG mit einem Schuss in den Winkel in Führung. Lange hielt die Düsseldorfer Freude allerdings nicht, noch im ersten Drittel glich Blum für die Gäste aus, was aufgrund der Spielanteile mehr als in Ordnung ging.

So ging es auch danach weiter: Im zweiten Drittel fand das Spiel fast nur vor dem DEG-Tor statt. Was einerseits an den Münchenern lag, die immer wieder zeigten, warum sie die Liga souverän anführen. Das ging nicht selten viel zu schnell für die DEG. Aber es lag auch an ihr selbst, weil sie sich immer wieder Puckverluste in der Vorwärtsbewegung leistete. Es war einmal mehr Torwart Henrik Haukeland zu verdanken, dass die Gäste nicht längst davongezogen waren. Teilweise war es aberwitzig, was Haukeland da alles hielt, allein im zweiten Drittel waren es 20 Paraden. Zwar hatte auch die DEG zwischendurch ihre Momente, Ehl, Eham und Gogulla hatten ordentliche Chancen, aber trotzdem waren die Düsseldorfer mit dem 1:1 nach 40 Minuten gut bedient.

So stand es bis in die Schlussphase. Obwohl die Münchener auch im letzten Drittel weiter beste Chancen hatten, hielt die DEG lange das Unentschieden. Erst drei Minuten vor Ende war Haukeland dann doch geschlagen, Andreas Eder schoss zum längst verdienten 1:2 ein. Danach versuchte die DEG noch mal alles, kam aber zu keiner echten Ausgleichschance mehr. Applaus gab es hinterher trotzdem. Für die ganze Mannschaft – und besonders für Alexander Barta.